Eigentlich wollte Ikea in Rüsselsheim ein großes Warenverteilzentrum bauen. Doch daraus wird wohl nichts. Das Stadtparlament hat dem Möbelkonzern einen Korb gegeben.
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zum Video Stadtparlament stimmt gegen Verteilerzentrum

Das Stadtparlament Rüsselsheim hat dem geplanten Warenverteilzentrum von Ikea im Gewerbegebiet am Donnerstagabend eine Absage erteilt. Die Stadtverordneten entschieden sich für eine kleinteilige Bebauung des ehemaligen Opel-Geländes, die jetzt erarbeitet werden soll. Das bestätigte am Freitag auch eine Sprecherin der Stadt. Entschieden hat das aber nur etwa die Hälfte der Stadtverordneten. Nur die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken waren zur Abstimmung noch anwesend.
Stadtverordnete von vier Fraktionen (CDU, FDP, WsR und Freie Wähler) hatten zuvor den Saal verlassen, um die Abstimmung zu verhindern - doch das Stadtparlament sei trotzdem beschlussfähig geblieben, teilte eine Sprecherin der Grünen mit. Sie bezeichnete es danach als "undemokratisch" von den anderen Fraktionen, einfach zu gehen.
"Menschlich enttäuschend"
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Loca-tag 'teaser_more_audio_sr' not found Nein zu Ikea-Verteilzentrum

In einer Stellungnahme schreibt die CDU, es sei "menschlich enttäuschend", knappe Mehrheitsverhältnisse in der Corona-Zeit auszunutzen. Zwei Abgeordnete hätte krankheits- und quarantänebedingt gefehlt, so dass die Mehrheitsverhältnisse ohnehin verschoben gewesen seien. Die Fraktion behalte sich weitere Schritte vor.
Gegner fürchten durch das Warenlager vor allem zusätzlichen Lkw-Verkehr. Der Möbelriese Ikea hatte das rund 14 Hektar große Gelände im Sommer gekauft, um dort ein Verteilzentrum für Onlinebestellungen aufzubauen. Eine Stellungnahme des Unternehmens gibt es bislang nicht.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau kompakt, 20.11.2020, 16.45 Uhr