Salzbachtalbrücke: Der Brückenschluss sollte am Abend erfolgen.

In Wiesbaden hat sich die Lücke über dem Salzbachtal wieder geschlossen: Das letzte von vier Teilstücken der neuen Südbrücke auf der A66 wurde eingeschoben. Noch in diesem Jahr soll der Verkehr wieder rollen - zumindest eingeschränkt.

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Salzbachtalbrücke - Bauarbeiten gehen voran

hs
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Am Neubau der südlichen Salzbachtalbrücke der A66 in Wiesbaden wurde am Dienstag das vierte und damit letzte Brückenteil über das Tal geschoben. Mit hydraulischen Pressen und dicken Stahlseilen überbrückten die Bauarbeiter die letzten 55 von insgesamt 300 Metern Spannweite.

Dabei wurde die 3.500 Tonnen schwere Stahlbaukonstruktion Zug um Zug so weit nach vorn geschoben, bis sie den massiven Unterbau am westlichen Brückenende erreichte. Ende Januar war das dritte Teilstück eingeschoben worden.

Das Einschieben des letzten Brückenteils dauerte etliche Stunden. Bis zum Abend sollte die Brücke dann stehen.

Südbrücke erst Ende des Jahres wieder befahrbar

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Warten auf den Brückenschlag

Das vierte Teilstück der Salzbachtalbrücke wird eingeschoben.
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Bis der Verkehr wieder rollen kann, dauert es allerdings noch ein bisschen: Wenn die Arbeiten weiterhin nach Plan laufen, soll die Südbrücke Ende des Jahres mit zwei verengt geführten Spuren pro Fahrtrichtung befahrbar sein. Es fehlen noch Lager, die Fahrbahnplatte und zwei Schichten Asphalt. Die parallel verlaufende Nordbrücke und damit der komplette Neubau soll Mitte 2025 fertiggestellt sein.

Oliver Luksic, Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium, sagte anlässlich des vierten Verschubs: "Als Wirtschaftsnation im Herzen Europas benötigt Deutschland eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur." Moderne Brücken seien ein ganz wesentlicher Teil davon. Der Bund investiert rund 150 Millionen Euro in den Ersatzneubau.

Die Salzbachtalbrücke, die den Rheingau mit Wiesbaden und Frankfurt verbindet, sollte eigentlich unter fließendem Verkehr saniert werden, war dafür aber dann zu marode. Sie wurde im November 2021 dann gesprengt. Zuvor musste das Bauwerk aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Seitdem leidet Wiesbaden unter starkem Durchgangsverkehr. "Seit der Havarie der alten Brücke vor knapp zwei Jahren nehmen die Menschen in unserer Stadt, aber auch unsere Unternehmen, jeden Tag enorme Umwege und Zeitverluste in Kauf", sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD).

Das ist auch der Autobahn GmbH bewusst. Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West, sprach von einem "herben Einschnitt" für alle, die mobil sein müssen. "Insofern freue ich mich, dass wir auf dem besten Weg sind, der Region durch die baldige Fertigstellung des südlichen Brückenbauwerks ein Stück Mobilität, ein Stück Freiheit zurückzugeben."

 

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