Fahrgast-Transport auf Bestellung: Der Rhein-Main-Verkehrsverbund will sein On-Demand-Angebot in der Region vergrößern. Statt fester Fahr- und Linienpläne gibt es in immer mehr Kommunen Minibusse, die per App buchbar sind.
In acht weiteren hessischen Kommunen sollen künftig bestellbare Shuttle-Fahrzeuge als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat am Mittwoch ein Konzept zur Ausweitung sogenannter On-Demand-Angebote vorgestellt. Dabei können Fahrzeuge per Telefon oder Smartphone-App jenseits starrer Fahr- und Linienpläne bestellt werden.
Unterwegs sein sollen Ende 2021 insgesamt rund 150 Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieb. Ein Pilotprojekt dazu läuft bereits im Landkreis Offenbach, wo Fahrgäste den Minibus "Hopper" bestellen können. Ab Januar werde dieses Angebot auf die neue Software umsteigen, sagte RMV-Chef Knut Ringat.
Im zweiten Quartal sollen weitere Kommunen folgen, so dass am Ende des Jahres Frankfurt, Hofheim, Kelsterbach, Limburg, Taunusstein, Hanau, Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg dabei sein werden.
Alternative zum privaten Auto
Die Fahrzeuge sollen zwischen sechs und zehn Sitzplätze haben. Das Angebot solle eine Alternative zum privaten Auto darstellen - beispielsweise auf der letzten Meile von der Haltestelle bis zur Haustür, erklärte der RMV. Fahrgäste wählen in der App Start- und Zielpunkt aus und buchen eine Fahrt. Sind mehrere Fahrgäste auf der gleichen Strecke unterwegs, sollen ihre Fahrten zusammengelegt werden. Sie müssen einen Zuschlag auf den ÖPNV-Tarif zahlen.
Der RMV erklärte, man sei mit dem Vorhaben europaweit Vorreiter, da es über Kommunen- und Landkreisgrenzen hinweg angelegt sei. Es wird vom Bundesverkehrsministerium mit 27 Millionen Euro gefördert. Beteiligt ist auch ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, "Ioki". Es stellt die Hintergrundsoftware.
Sendung: hr1, 02.12.2020, 7.30 Uhr