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Andrang bei der Verbraucherzentrale

Illustration Euroscheine, Gasflamme, Stromzähler

Die Verbraucherzentrale Hessen muss wegen der hohen Energiepreise deutlich mehr Beratungen durchführen. Es melden sich offenbar viele Menschen, die die höheren Abschläge nicht bezahlen können.

Wegen der hohen Energiepreise ist der Beratungsbedarf bei der Verbraucherzentrale Hessen stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 habe sich die Zahl der Beratungen im Vorjahresvergleich mehr als verzehnfacht, sagte Vorstand Philipp Wendt. Die Nachfrage sei "geradezu explodiert".

Auch zum Energiesparen berät die Verbraucherzentrale, könne aber wegen fehlender Energieberaterinnen und Energieberater die Zahl der jährlich erreichten 10.000 Haushalte nicht steigern. Es gebe dafür mehr Informationsveranstaltungen, auch online.

Für Anfragen wegen Preiserhöhungen bei Strom oder Gas gebe es eine kostenlose Telefonhotline. Zudem seien zusätzliche Mitarbeiter im Energierecht ausgebildet worden. "Wenn bereits Energieschulden bestehen oder sogar eine Energiesperre droht, helfen wir mit einem spezifischen Beratungs- und Unterstützungsangebot bis hin zur Vermittlung gegenüber dem Energieversorger", sagte Wendt.

Viele können die höheren Abschläge nicht bezahlen

Derzeit überlegten viele Menschen, ob sie ihr Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen sollen, um den Anbieter zu wechseln - was in Einzelfällen sinnvoll und möglich sei. "Zu uns kommt aber auch eine wachsende Zahl von Menschen, die die höheren Abschläge schlicht nicht mehr bezahlen können", sagte Wendt.

Die Beraterinnen und Berater helfen dabei, die Rechtmäßigkeit der Erhöhung und die Höhe der Abschläge zu prüfen. Im schlimmsten Fall müssten die Betroffenen sich an die Jobcenter oder die Sozialhilfestelle wenden. Wichtig sei, die Zählerstände zu dokumentieren. Sonst bestehe die Gefahr, dass Versorger den Verbrauch schätzen und die Abschläge zu hoch berechnen.

Die bisherigen politischen Maßnahmen reichten nicht aus, sagte Wendet. Es müsse gezielt denjenigen geholfen werden, die die hohen Kosten nicht mehr tragen könnten. Dringend nötig sei ein Verbot von Energiesperren, und es müsse Wege geben, wie die Menschen ihre Energieschulden begleichen könnten. Hier sehe er auch die Energieversorger in der Pflicht, auf einen Teil ihrer Ansprüche zu verzichten, sagte Wendt.

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