Menschen in Verdi-Westen stehen am Ostersamstag vor der Galeria Filiale in Frankfurt

Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi am Karsamstag zu Warnstreiks in fünf Städten aufgerufen. Die Warenhäuser waren trotzdem geöffnet.

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Volle Läden und ein Streik am Karsamstag

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Am Samstag streiken Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des insolventen Warenhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks und Protest gegen den harten Sanierungskurs an hessischen Standorten aufgerufen.

Die Filialen in Frankfurt, Sulzbach, Wiesbaden, Darmstadt und Viernheim sollen ganztägig bestreikt werden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Das betrifft die Filialen Frankfurt-Hauptwache (Kaufhof) und Frankfurt-Zeil (Karstadt), Main-Taunus-Zentrum (Kaufhof), Karstadt und Kaufhof in der Wiesbadener Kirchgasse, Karstadt und Kaufhof in Darmstadt sowie Karstadt in Viernheim.

Zweiter Sanierungsversuch

Alle Warenhäuser waren am Samstag dennoch uneingeschränkt geöffnet. Eine Kundgebung der Gewerkschaft, die ursprünglich in Frankfurt stattfinden sollte, wurde von der Gewerkschaft abgesagt.

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Warnstreiks bei Galeria Kaufhof Karstadt

Das Logo des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof prangt an der Filiale in Leipzig. (dpa)
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Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren hat der Warenhauskonzern Insolvenz mit einem Schutzschirmverfahren beantragt. Der von den Gläubigern befürwortete Sanierungsplan sieht in Hessen die Schließung von sieben Warenhäusern vor.

Betroffen sind Filialen in Offenbach, Wiesbaden, Frankfurt (ehemals Karstadt), Hanau, Limburg, Viernheim und Darmstadt. Acht hessische Kaufhäuser sollen hingegen weitergeführt werden.

Ein erster Anlauf war 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden. Er hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, des Abbaus von etwa 4.000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.

Nach Angaben von Verdi will Galeria Karstadt Kaufhof mit der Gewerkschaft einen Haustarifvertrag für die verbleibenden Filialen aushandeln. Verdi verlangt aber eine Rückkehr des Unternehmens zum Flächentarifvertrag des Einzelhandels sowie Zulagen für die Beschäftigten in Form von Geld und Warengutscheinen.

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