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Streik bei der Hessischen Landesbahn

Zug der Hessischen Landesbahn

Beschäftigte der Hessischen Landesbahn (HLB) sind in einen unbefristeten Streik getreten. Die Gewerkschaft EVG rechnet mit zunehmenden Zugausfällen und Verspätungen.

Erste Auswirkungen hat der Arbeitskampf bereits auf der Regionalbahn-Linie zwischen Waldsolms-Brandoberndorf (Lahn-Dill) und Frankfurt. Diese wird zwar seit 11. Dezember nicht mehr von der HLB betrieben, jedoch ist sie mitbetroffen, da unter anderem ein Stellwerk in Usingen (Hochtaunus) bestreikt wird.

Auswirkungen halten sich in Grenzen

Auch die Region Alsfeld sei voraussichtlich betroffen, sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Längerfristige Auswirkungen auf den Bahnverkehr erwarte man zudem durch die Streikteilnahme der HLB-Werkstätten in Königstein (Hochtaunus) und Siegen (Nordrhein-Westfalen).

Die HLB verwies derweil darauf, dass nur zehn Prozent ihrer Belegschaft in der EVG organisiert seien. Die Auswirkungen des Streiks hielten sich daher in Grenzen.

Branchenübliche Vergütung gefordert

Nach Angaben der Gewerkschaft hatten sich bei einer Urabstimmung 86,6 Prozent der teilnehmenden EVG-Mitglieder für den Arbeitskampf ausgesprochen. Im aktuellen Tarifkonflikt fordert die EVG die Angleichung der Gehälter bei der HLB auf branchenübliches Niveau.

Dazu müssten die Löhne bei der HLB um mindestens 6,8 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus fordern die Beschäftigten ein Modell, bei dem sie selbst wählen können, ob sie mehr Geld oder mehr Urlaub bekommen.

Tarifverhandlungen in der Sackgasse

Bereits im Sommer legten die HLB-Beschäftigten in mehreren Warnstreiks die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft bemängelt, dass die Arbeitgeberseite nicht bereit sei, sich an einen Tisch zu setzen, um einen Tarifvertrag zu verhandeln.

Die HLB weist den Vorwurf weit von sich. Für den mittlerweile seit zehn Monaten anhaltenden Stillstand bei den Tarifverhandlungen trage allein die EVG die Verantwortung. Obwohl die Verhandlungen nicht abgeschlossen seien, habe man die bereits geschlossene Teilvereinbarung über eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent umgesetzt und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt.

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