Ihre Kommentare Unterricht ausfallen lassen oder Studierende als Lückenfüller einsetzen?

23 Kommentare

  • Bitte mehr Berichte über dieses Thema! Die Kinder werden die Hälfte der Zeit nur (wenn überhaupt!) nur beaufsichtigt. Bildung Fehlanzeige. Wer aus einem "bildungsfernen" Haushalt kommt, hat kaum Chancen, diese Lücken zu schließen.

  • Wie sieht es denn mit dem Modell des Dualen Studiums aus? Da kann nach einer Theoriezeit (2 Semester?) schon mal Praxisluft geschnuppert werden. Natürlich begleitet, wie das in anderen Zweigen zB. der Wirtschaft auch passiert. Im Laufe des Studiums verschiebt sich der Zeitanteil dann immer mehr zur Praxis hin. - Wäre mein Vorschlag

  • Haben wir als Eltern ganz schlechte Erfahrungen mit gemacht!

    Kinder sind doch keine Versuchskaninchen!

    Unsere Tochter hatte in der Grundschule einen Studenten als Klassenleiter mit 2 Fächern. Auch wenn gegen den jungen Mann grundsätzlich nichts zu sagen war, er war motiviert und engagiert, hatte er doch - wen wunderts - herzlich wenig pädagogische Erfahrung. Im Ergebnis haben in diesem Schuljahr ein paar "Störer" die Klasse dominiert und unsere schüchterne Tochter hat eine heftige Schulangst entwickelt und musste Morgen für Morgen unter Tränen hingeschleppt werden.

    Das Totschlagargument von Schulleitung und Elternbeirat lautete damals auch stets: Wir müssen nehmen was wir kriegen können, besser als gar nichts...

    Praktische Erfahrung für Lehramtsstudenten ist gut und wichtig, aber nicht gleich mit voller Verantwortung als Klassenleitung!

    Nach dem Grundschulfiasko geht das Kind nun auf eine private Schule. Wir trauen dem staatlichen Schulsystem - leider - nicht mehr.

  • So ein Ausbeutersystem, nicht nur an den Studierenden, sondern auch an den Schulkindern. Man sollte sich schämen, was hier für die jungen Leute (nicht) getan wird.

  • vielleicht sollte man auch einmal darüber berichten in welch prekären beschäftigungsverhältnissen die studenten angestellt werden
    erst werden sie über die übungsleiterpauschale bezahlt, und was darüber hinausgeht, auf steuerkarte

    allerdings haben sie keine lohnfortzahlung im krankheitsfall, bekommen keinen urlaub, und können jederzeit vor die tür gesetzt werden !
    zudem müssen sie bereit sein, auf zuruf zu springen, wenn morgens um kurz nach 7 uhr die schule anruft, um diese studenten auf abruf als unterrichtsvertretung einzusetzen

    so geht der staat nämlich mit seinen zukünftigen mitarbeitern um !

  • Wenn kein Arzt da ist lässt man dann den Patienten sterben? Ich weiß, ist eine reine Provokation aber...

    Ich finde den praktischen Einsatz von Lehramtsstudenten gut, aus diesem Grunde gibt es ja auch Praktika!? Es sind halt 2 völlig getrennte Themen. Wir haben entweder zu wenig Lehrer oder zu wenig Lehrer im Unterricht oder beides. Dies wird ja schon seit Jahren durch Aushilfskräfte kompensiert (diese werden übrigens viel schlechter entlohnt und mit Zeitverträgen ausgestattet). Egal wie wir brauchen mehr Lehrer und weniger Ausfallzeiten. Zu viele Stunden, in denen Filme geschaut werden oder bestenfalls Hausaufgaben gemacht werden, zählen als nicht ausgefallen. Da liegt schon mal einer der Fehler. Ich finde es auch typisch deutsch die Themen zu vermengen, Aushilfskräfte egal ob Studenten oder Quereinsteiger, sollen aushelfen und nicht mehr. Da liegt zur Zeit der Hase begraben!

  • Wenn man grundsätzlich gleicher Meinung wie die GEW ist, dürften keine Lehramtsstudenten oder sonstige Personen als Vertretungskräfte in Schulen eingesetzt werden (was im Schulalltag schon lange gang und gäbe ist) Davon abgesehen: Wie viele Lehrkräfte, insbesondere an Grundschulen, haben keine pädagogische Ausbildung ?

  • Lehramtsstudenten müssen natürlich unterstützt werden, damit sie überhaupt Unterricht machen können.
    Aber leider hapert es da schon an den grundsätzlichen Voraussetzungen.
    Erkrankte Lehrkräfte geben keine Infos zum Unterrichtsstand oder gar Materialien weiter, weil sind ja zu krank dafür. Aushilfskräfte können noch nicht einmal Kopien von Arbeitsblättern für den Unterricht machen, weil sie keine Lehrerkarte für den Kopierer haben (ja kein Scherz! Das Budget der Schulen ist wohl derart knapp bemessen, dass kopieren streng reglementiert ist)
    Dies nur mal als Beispiele.
    Ende von Lied ist, dass Vertretungsstunden mit lustigen Spielen oder einfach Handy gedaddel gehalten werden.
    Dabei, und das ist die größte Frechheit, werden diese Stunden im Lehrplan als erteilte Fachstunden gezählt! Hier sollte man mal dringend nachbessern und flächendeckend Erhebungen machen.
    Aber wenn Elternbeiräte das ansprechen oder fordern treffen sie nur auf taube Ohren.

  • Ich denke der Einsatz von noch Studierenden Lehramtsanwärter ist immer noch als "kleineres Übel" zu bewerden, als wenn es Unterrichtsausfall gibt. So können die angehenden Lehrer schon mal üben, wie es in der Praxis, also vor der Klasse zugeht.


  • Tja, wie heißt es so schön? Wer Wind säht, wird Sturm ernten!

    Wenn mal über Jahrzehnte einen Beruf ausbluten lässt, ordentliche Bezahlung verweigert und dann noch öffentlich diskreditiert, dann will das halt keine/r mehr machen.


    Ziemlich einfach Sache.

  • Wenn der Unterricht ausfällt, dann lernen alle Schüler gleichermaßen nichts, das sollte immer als die ungünstigste Lösung angesehen werden.
    Da ein Student noch nicht "fertig" ausgebildet ist, muss die Schule beim Einsatz von Studierenden das entsprechend berücksichtigen. Der studentischen Aushilfe einfach eine Klasse zuweisen, so einfach darf es sich die Schule nicht machen.

  • Ich finde es gut, wenn Studierende schon unterrichten, vorausgesetzt, sie werden gut didaktisch begleitet.

  • Sorry, alles besser als gar kein Unterricht für die Kids!
    Der Ausfall bei meinem Kind -Gymnasium 8 Klasse ist unfassbar!

  • An der Schule meiner Tochter hat eine - sehr nette - Studentin in einem Fach als Lehrerin ausgeholfen. Ich finde es wichtig, dass man versucht, dem Mangel an Lehrkräften entegenzuwirken.
    Aber das Resultat passte ganz gut zum Beispiel mit der Herz-OP, es war ein verschwendetes Halbjahr.

  • Lehramtsstudierende als Vertretungslehrer insbesondere an Grundschulen finde ich okay; besser als der ständige Unterrichtsausfall.
    Der Vergleich einer Herz OP (wobei es auch um Leben und Tod geht)durch Medizinstudenten ist einfach an den Haaren herbei gezogen!!!!
    Unmöglich!!!!

  • @F.S.: Azubis sind aber keine Lehrkräfte. Sie haben keine "Personalverantwortung" wie es bei Lehrern der Fall ist. Und jedem Azubi steht ein Geselle zur Seite, der seine Arbeit überwacht und prüft (sollte jedenfalls), wenn es sich um wichtige Arbeiten handelt. Lehrer und Lehrerinnen stehen aber oft ab dem ersten Tag ohne Begleitung allein vor der Klasse. Dass es bei Erzieher*innen nicht besser aussieht, ist bekannt. Auch sie bräuchten ein begleitende Einführung in den Berufsalltag. Der Personalmangel und der Umgang damit ist überall dieselbe Katastrophe. Viele überstehen es nicht, in derart kaltes Wasser geworfen zu werden, was nachvollziehbar ist.

  • Bildung privatisieren!
    Dann gibt es endlich bessere Bezahlung und auf lange Sicht keinen Mangel.

  • Nicht als Lückenfüller, sondern als Aushilfen, wobei hier schon einige Erfahrung vom Studium, auch eine gewisse Dauer der Semester vorhanden sein muss. Auch gibt es Quereinsteiger, die schön länger im Berufsleben Erfahrung gesammelt haben, diese sollten aber auch nur als geeignte Aushilfen eingesetzt werden, mit entsprechenden Nachweise. Und ja, es stimmt, die aktuellen, nicht nur die, Bildungsdaten sind immer mehr am Sinken in Deutschland.

  • Als Schülerin mit sehr viel Stundenausfall hätte ich mich gefreut, wenn überhaupt jemand für eine Vertretung da gewesen wäre. Gerne auch eine/n Studierenden in einem späteren Semester. Hauptsache nicht noch eine Freistunde.

    Wir hatten einen Lehrer für Mathe und Physik, der wie auch immer in den Schuldienst kam. Das Wort Quereinsteiger gab es in den 80ern noch nicht, und ich weiß, dass er Diplom-Physiker war.

  • Die Alternative für die Schüler ist ja gar kein Unterricht, wie das dann die Leistungen der Schüler verbessern soll ist mir ein Rätsel. Ein Schritt um die Situation zu verbessern wäre die Umstrukturierung des Studium, mit der Pädagogik an erster Stelle und eine frühe Verknüpfung von Theorie und Praxis im Studium. Dann sind die Studierenden als Aushilfen schon besser gewappnet.

  • An Universitäten werden auch ganz frische M.A. als Dozent eingesetzt, ohne jede pädagogische Expertise, aber dafür mit einer Extraportion Hybris. Keine wirkliche Freude ist es, in einem solchen Seminar zu sitzen.

  • Dass man das Lehramts-Studium mit einem Jura-Studium oder Medizin-Studium vergleicht, spricht schon Bände. In vielen anderen Berufen, im handwerklichen wie im kaufmännischen, ist es vollkommen normal dass Auszubildende bereits Aufgaben von ausgelernten Kolleginnen und Kollegen übernehmen. Erzieherinnen und Erziehern geht es ähnlich. Oft haben sie sogar gar keine andere Wahl. Natürlich versucht der Herr vom GEW Hessen, seinen Berufsstand zu schützen - solche Vergleiche wie mit der Herz-OP helfen da nicht weiter und sind auch nicht zielführend. Trotzdem sollte es natürlich kein Standard sein, dass Studierende systematisch schon so früh zum Auffüllen eingesetzt werden.

  • Studierende sind immer noch besser als vollkommen fachfremde Quereinsteiger!