Sebastian Vettel

Zum Sieg hat es nicht gereicht – aber sei es drum: Mit einem dritten Platz beim Rennen in Japan krönt sich der Heppenheimer Sebastian Vettel erneut zum Weltmeister in der Formel 1.

Vettel, von der Pole-Position ins Rennen gegangen, lieferte sich in Suzuka lange Zeit einen harten Kampf mit seinem bis zuletzt einzig übrig gebliebenen WM-Widersacher Jenson Button. Der Brite vom McLaren-Team zeigte aber die insgesamt beste Rennstrategie und siegte letztlich verdient. Am Ende landete auch noch Ferrari-Fahrer Fernando Alonso vor Vettel. 

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Sebastian Vettel - die Chronik einer WM-Saison

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Aber selbst ein zehnter Rang hätte dem Hessen noch gereicht, um den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. Mit seinem vorzeitigen WM-Sieg in Japan - vier Rennen sind noch zu fahren - löste der 24-Jährige Alonso als jüngsten Doppel-Weltmeister in der Formel-1-Geschichte ab. "Doppelt gemoppelt hält besser. Es ist schwer zu verstehen, die Meisterschaft hier schon zu gewinnen. Es ist fantastisch", sagte ein überglücklicher Vettel. Auch Vater Norbert, seit je her bei jedem Rennen seines Sohnes dabei, konnte den Erfolg kaum fassen. "Das ist schwer zu realisieren", sagte er - ausgestattet mit Sieger-T-Shirt und Tränen in den Augen. 

Sebastian Vettel krönte in Japan eine praktisch fehlerlose Saison. Der Hesse holte sich bislang zwölfmal die Pole Position, feierte neun Saisonsiege, wurde viermal Zweiter und einmal Dritter. Er verpasste lediglich beim Heimrennen in Deutschland auf dem Nürburgring als Vierter das Podest. 

Beinahe-Crash nach dem Start

Natürlich hätte Vettel gerne auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka gewonnen. Bereits beim Start demonstrierte der Red-Bull-Pilot seine Entschlossenheit und blockte einen Angriff von Button mit einem grenzwertigen Manöver ab. Per Boxenfunk forderte der Brite dafür eine Strafe. Die Rennleitung blieb jedoch milde und Vettel konnte seinen Vorsprung zunächst ausbauen. 

Im üblichen Reifenpoker musste Vettel jedoch auch seiner forschen Fahrt Tribut zollen. Button kam mit den unterschiedlichen Reifenmischungen aufgrund seiner sanfteren Fahrweise besser zurecht. In Runde 21 revanchierte sich der McLaren-Pilot für das riskante Startmanöver und kam vor Vettel aus der Box. 

Drei Umläufe später beruhigte sich das Geschehen vorübergehend, als das Safety-Car heraus musste. Button nutzte die Situation geschickt aus und düste nach dem Restart erneut weg. Zudem wechselte Vettel zu früh auf harte Reifen und musste sich danach mühsam durch das Feld kämpfen. Mehr als Platz drei war dann nicht mehr drin. 

Rosberg holt noch einen Punkt

Unterdessen fuhr der Wiesbadener Nico Rosberg, der nach einem verkorksten Qualifying aus der letzten Reihe starten musste, noch bis auf Platz zehn nach vorne. Dafür wurde der Mercedes-Pilot noch mit einem WM-Punkt belohnt. Timo Glock aus Wersau kam in seinem Virgin nicht über den 20. Rang hinaus.