DFB-Präsident Niersbach und OB Feldmann

Nun ist es offiziell: Der Deutsche Fußball-Bund wird sein Kompetenzzentrum in Frankfurt-Niederrad bauen. Die neue Kooperation verkündeten Stadt und Verband.

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DFB-Leistungszentrum zieht auf Rennbahn

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Frankfurt-Niederrad wird das neue Zentrum des deutschen Fußballs. Das DFB-Präsidium stimmte am Freitag (21.03.2014) wie erwartet für den Umzug auf das Gelände der Pferderennbahn. Anschließend unterschrieben der größte Sportverband Deutschlands und Vertreter der Stadt im Frankfurter Römer die entscheidende Absichtserklärung. 

"Durch diesen optimalen Standort hat sich für uns die einmalige Chance geboten, den DFB für die kommenden Jahrzehnte neu und innovativ aufzustellen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Durch dieses Jahrhundertprojekt ergeben sich Chancen für die Entwicklung des deutschen Fußballs, die wir mit aller Entschlossenheit und Überzeugung nutzen wollen." Auch Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) war mit der Entscheidung sehr zufrieden. "Wir betrachten uns als Heimathafen des deutschen Fußballs und wollen dies auch bleiben."

Von Elite bis Regionalverband

Auf dem rund 15 Hektar großen Areal im Stadtteil Niederrad sollen unter anderem mehrere Fußballplätze, ein Fitness- und Rehazentrum sowie Laufstrecken und Medieneinrichtungen entstehen. "In der DFB-Akademie soll alles unter einem Dach gebündelt werden, von der Eliteförderung bis hin zum Service für unsere Regional- und Landesverbände", sagte Niersbach weiter. "Von dem was hier entwickelt wird, werden alle profitieren", stimmte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff zu. 

Mehrere Städte hatten sich für den Standpunkt beworben, doch Frankfurt hatte sich offenbar mit einem unschlagbaren Angebot durchgesetzt. Kernpunkt der Offerte: Der DFB erhält das Gelände im Frankfurter Südwesten ab 1. Januar 2016 als Erbpacht. Für den Bau geht man beim Fußball-Verband derzeit von einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro aus. Da der DFB aber auch mit seiner gesamten Zentrale auf das Areal umziehen will, kommen nach Verbandsangaben noch einmal rund 10 Millionen Euro hinzu. Baubeginn ist nach einem Architekturwettbewerb 2017, Ende 2018 soll die Akademie dann fertig sein.

Pferdefreunde hoffen auf Hintertürchen

Während sich Fußballwelt und Politik über die Entscheidung freuen, gab es schon im Vorfeld Kritik von Anhängern des Pferdesports. Denn für die DFB-Akademie müssen die Galopprennbahn und damit 150 Jahre Geschichte weichen. 

Doch noch sind nicht alle Hoffnungen der Pferdefreunde verflogen: Das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen brachte zuletzt die Idee auf, dass DFB-Kompetenzzentrum und Pferderennbahn gemeinsam auf dem Areal im Frankfurter Südwesten bestehen könnten. "Da gibt es immer Möglichkeiten", sagte Geschäftsführer Jan Antony Vogel dem hr-sport. Von der Stadt gab es zumindest keine direkte Abfuhr für diesen Vorschlag: "Wenn jemand eine kluge Idee hat, schauen wir uns das immer an", kommentierte Sportdezernent Markus Frank (CDU).