Weißer Rauch in Rom "Sympathisch und zugewandt" - hessische Stimmen zur Papstwahl
Weißer Rauch in Rom, Jubel auf dem Petersplatz - die katholische Kirche hat einen neuen Papst. In Hessen wurde die Wahl von Kardinal Robert Prevost in Kirche und Politik mit Freude und Hoffnung aufgenommen.
Kardinal Robert Francis Prevost ist am Donnerstagabend zum Papst gewählt worden. Er ist der erste US-Amerikaner in diesem Amt und gibt sich den Namen Leo XIV. Auch in Hessen wurde die Wahl des neuen Kirchenoberhaupts mit großem Interesse verfolgt – hier Stimmen aus Kirche und Politik.
Für Limburgs Bischof Georg Bätzing war die Wahl von Leo XIV. "eine wunderbare Überraschung". Der heilige Geist habe die Kardinäle bei ihrer Wahl geleitet, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag. "Er ist ein bescheidener, ein freundlicher und den Menschen zugewandter Papst, der über viel Erfahrung verfügt." Bätzing glaubt, dass Leo XIV. die Kirche im Sinne seines Vorgängers Papst Franziskus leiten und ein Augenmerk auf die Armen und Schwachen haben werde.
Michael Gerber, Bischof von Fulda, ist dem neuen Papst schon persönlich begegnet und hat ihn als "sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt", sagte der Geistliche am Donnerstagabend: "Wie ganz viele Katholiken auf der Welt bin auch ich sehr bewegt und dankbar für die Wahl von Leo XIV. Ich deute seine Namenswahl so, dass er sich auf Leo den XIII. bezieht, der sich für Gerechtigkeit für die Ärmsten der Armen eingesetzt hat."
Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, gratulierte den Katholiken zum frisch gewählten Papst. "Auf ihn richten sich große Hoffnungen im Blick auf nötige Reformen in der katholischen Kirche. Ich hoffe und bete mit Ihnen, dass diese Erwartungen nicht enttäuscht werden", schrieb sie in einem Schreiben an die katholischen Bischöfe in Hessen und Thüringen.
"Als evangelische Kirche wünschen wir uns, dass Papst Leo XIV. der Ökumene neue Impulse verleiht", so die Bischöfin. Sie hoffe, dass der Nachfolger von Papst Franziskus auch weiterhin als öffentlicher Mahner für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Erscheinung tritt.
Auch Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) äußerte sich am Abend zur Wahl des Papstes: "Von Rom geht am heutigen Donnerstag ein starkes Signal für die katholische Gemeinschaft und die ganze Welt aus. In einer Zeit multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit hat der Papst als moralische Instanz und weltweiter Vermittler großes Gewicht. Er ist ein Botschafter des Friedens, der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit."
Zudem wünscht Rhein dem neuen Papst "Gottes Segen bei seiner wichtigen Aufgabe, die katholische Kirche in einer globalisierten Welt zu leiten und als 'Pilger der Hoffnung' den Dialog zwischen Religionen und Kulturen erfolgreich fortzuführen."