Hessen am Morgen+++ Anklagen gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger +++ Motorradfahrer bei Unfall schwer verletzt +++ Frau beißt Polizist in Dieburg +++
Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird – und alles, was Hessen bewegt. Das war der Dienstagmorgen im Ticker.
Das war's für heute mit dem Morgenticker! Vielen Dank fürs Mitlesen in dieser etwas nachrichtenarmen Zeit. Morgen früh ist meine Kollegin Meliha Verderber am Start.
Ich verabschiede mich mit einem Foto von hessenschau.de-Nutzerin Christine Oelrich, die gestern bei bestem Feiertagswetter ein Tulpenmeer in Seligenstadt bewundert hat.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage erhoben gegen sechs Niederländer, die für eine Serie von Geldautomatensprengungen unter anderem in Hessen verantwortlich sein sollen. Wie die Behörde mitteilte, wird ihnen das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie banden- und gewerbsmäßiger Diebstahl vorgeworfen.
Die mutmaßlichen Täter sollen im Oktober und November 2021 Geldautomaten in Dietzenbach, Hattersheim (Main-Taunus), Oberursel (Hochtaunus), Eppelheim (Baden-Württemberg) und Wildeshausen (Niedersachsen) gesprengt haben. Dabei machten sie laut Generalstaatsanwaltschaft insgesamt Beute im sechsstelligen Bereich. Fünf der Angeklagten sind demnach im Moment in Untersuchungshaft oder in Strafhaft wegen vorheriger Verurteilungen.
In Dieburg hat gestern Abend eine Frau zwei Polizisten angegriffen und verletzt. Nach Polizeiangaben hatten Zeugen die Beamten gerufen, weil die 25-Jährige in der Aubergenviller Allee mehrere Flaschen auf die Straße gestellt hatte. Als die Polizisten eintrafen und die Frau kontrollieren wollten, griff sie die beiden an.
Unter anderem biss die Frau einen der Polizisten, außerdem verletzte sie seinen Kollegen an der Hand. Die alkoholisierte Frau musste für eine Blutentnahme auf die Wache kommen. Gegen sie läuft nun ein Verfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Der ohnehin hohe Kaffeekonsum in Deutschland ist auf Rekordniveau gestiegen. Insgesamt werden derzeit pro Kopf und Tag durchschnittlich knapp vier Tassen pro Kaffeetrinker konsumiert, wie der Deutsche Kaffeeverband berichtet - unter Berufung auf in Auftrag gegebene Marktforschung. Das liegt unter anderem am Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie im vergangenen Jahr.
Im Jahr 2021 waren es noch 3,6 Tassen und im Vorpandemiejahr 2019 etwa 3,5 Tassen. Kaffee ist in Deutschland mit Abstand das beliebteste Getränk, noch vor Mineralwasser und Bier.
Ein Motorradfahrer ist gestern bei einem Verkehrsunfall bei Lützelbach (Odenwald) schwer verletzt worden. Wie die Polizei heute mitteilte, kam der 23-Jährige in einer Linkskurve von der Straße ab, als er einem entgegenkommenden Pkw auf seiner Fahrbahnseite ausweichen musste.
Der Mann sei dabei gestürzt und mit seinem Motorrad gegen einen Baum geprallt. Der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs beging laut Mitteilung Fahrerflucht. Am Motorrad entstand ein Totalschaden von etwa 9.000 Euro. Die L3349 musste zeitweilig voll gesperrt werden. Die Polizei sucht Zeugen.
Autofahrer rast mit 113 km/h durch 60er-Zone
Die Polizei hat am Samstagabend in Heppenheim (Bergstraße) einen Autofahrer gestoppt, der fast doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs war.
Wie die Beamten heute mitteilten, fuhr der Mann mit 113 km/h durch die Verkehrskontrolle in der Lorscher Straße - erlaubt waren dort 60 km/h. Ihn erwarten nun ein Bußgeld von 480 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot.
Es folgt eine Meldung, die meines Erachtens perfekt passt zur Befindlichkeit am ersten Arbeitstag der neuen Woche - mit morgendlicher Müdigkeit und dem Verlangen nach Koffein im Überfluss.
In Darmstadt-Arheilgen haben zwei unbekannte Täter in der Nacht zum Ostersonntag mehrere hundert Dosen Energydrinks gestohlen. Wie die Polizei heute mitteilte, verschafften sie sich Zugang zum Hinterhof eines Geschäfts, luden die Dosen auf einen Fahrradanhänger und flüchteten. Der Wert der Getränke wird auf rund 1.500 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei sucht Zeuginnen und Zeugen.
Ein mutmaßlicher Millionenbetrug mit Leasing-Fahrzeugen, Computern und Handys wird zum Fall für die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Frankfurt. Heute beginnt der Prozess gegen einen 39 Jahre alten Mann.
Die Anklage legt ihm 54 Einzeltaten zur Last: Er soll zwischen Juni 2019 und März 2022 Nutzungsverträge abgeschlossen und die dafür notwendige Zahlungsfähigkeit nur vorgetäuscht haben. Der Schaden wird von der Staatsanwaltschaft auf rund 1,26 Millionen Euro beziffert.
Schlechte Nachricht für Imker im Lahn-Dill-Kreis: Kurz vor Ostern ist in der Gemeinde Sinn die amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Das Veterinäramt hat diese Krankheit bereits in einigen Bienenvölkern nachgewiesen. Um den Ausbruch einzudämmen, müssen sich Imkerinnen und Imker in Sinn, Edingen und Fleißbach jetzt an Auflagen halten. Beispielsweise dürfen sie ihre Bienen nicht mehr mit Honig füttern.
Die Faulbrut wird durch Bakterien in kontaminiertem Honig verbreitet. Sie befällt die Brut im Bienenstock. Dadurch kann das Bienenvolk keinen Nachwuchs mehr hervorbringen und zerfällt mit der Zeit. Für den Menschen ist die Seuche ungefährlich.
Berichte: Kamada wird Eintracht Frankfurt verlassen
Japans Fußball-Nationalspieler Daichi Kamada wird den Bundesligisten Eintracht Frankfurt in diesem Sommer verlassen. Das berichteten gestern sowohl der TV-Sender Sky als auch die "Bild"-Zeitung. Laut Sky habe der 26-Jährige die Verantwortlichen des Clubs bereits vor Ostern darüber informiert, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Kamada geht ablösefrei.
Es war bereits spekuliert worden, dass es ihn zu Borussia Dortmund ziehen könnte. Laut "Bild" sei das aber mittlerweile unwahrscheinlich. Vielmehr soll Kamada einen Wechsel ins Ausland vorziehen. Zuletzt waren die spanischen Spitzenclubs Atlético Madrid und der FC Barcelona als Interessenten ins Spiel gebracht worden.
Verkehr: Behinderungen auf A60 und B43a/B45
In Hessen ist Osterferienzeit - das bedeutet auch etwas weniger Verkehr auf den Straßen und Autobahnen. Trotzdem gibt es einige Meldungen, die wichtigsten hier in der Übersicht:
Auf der A60 von Mainz in Richtung Rüsselsheim zwischen Rüsselsheim-Mitte und Rüsselsheimer Dreieck gibt es 3 km stockenden Verkehr.
Auf der B43a/B45 vom Hanauer Kreuz in Richtung Dieburg gibt es zwischen Hanau-Klein-Auheim und Mainhausen-Seligenstadt 3 km Stau. Hier ist die Verbindung auf die B448 Richtung Offenbach wegen Fahrbahnerneuerung bis zum 16. April gesperrt.
Im Wetteraukreis ist die L3010 zwischen Rinderbügen und Büdingen nach einem Erdrutsch gesperrt.
Top-Thema
Brand in Wiesbaden: Rauch schneidet Fluchtweg ab
In der Wiesbadener Innenstadt hat es in der Nacht an einem Wohnhaus in der Coulinstraße gebrannt. Dabei hat vor allem starker Rauch für Probleme gesorgt. Wie die Feuerwehr berichtete, waren mehrere Menschen wegen des Rauchs in ihren Wohnungen eingeschlossen.
Die Feuerwehr stellte vor Ort fest, dass außerhalb des Gebäudes Müll brannte und der Rauch in das Treppenhaus gezogen war. Die Einsatzkräfte belüfteten das Haus und betreuten die 20 Bewohner, die unverletzt blieben. Die Brandursache und die Schadenshöhe sind noch unklar.
Der wegen Energiekosten schwierige Winter ist gemeistert, doch die hessischen Tierheime gehen nicht froh in den Frühling. "Im Prinzip hat sich nicht viel verändert", erklärt Sigrid Faust-Schmidt vom hessischen Landestierschutzverband in Altenstadt. Die Liste der Probleme ist lang: höhere Kosten für Tierarzt, Angestellte und Futter, Personalmangel bei den Tierpflegern, weniger Vermittlungen, immer mehr Abgaben auch von schwierigen oder vernachlässigten Tieren.
Schwierig ist die Lage trotzdem. "Das größte Problem ist die Erhöhung der GOT", sagt Faust-Schmidt. Die neue "Gebührenordnung für Tierärzte" mit ihren drastischen Erhöhungen ist seit dem 22. November 2022 in Kraft. Das trifft die Tierheime zum einen unmittelbar, wenn ihre Tiere behandelt werden müssen. Aber sie bekommen auch immer wieder Anrufe von verzweifelten Tierbesitzern, die sich die Behandlung beim Veterinär nicht mehr leisten können. Die Tierschützer befürchten daher steigende Abgabezahlen.
Werfen wir einen kurzen Blick auf das Wetter in der neuen Woche: Heute wechseln sich Sonne und Wolken in Hessen ab. Hier und dort gibt es Schauer, besonders im Norden können auch kurze Gewitter dabei sein. Die Temperaturen liegen zwischen 10 und 16 Grad. In Nordhessen und in den Bergen kann es auch stärkeren Wind geben.
Mobilfunknetz in Hessen weiter ausgebaut
In Hessen ist im vergangenen Jahr das Mobilfunknetz weiter ausgebaut worden. Insgesamt seien 271 Mobilfunkstandorte sowie rund 1.630 LTE- und 5G-Erweiterungen neu in Betrieb genommen worden, teilte die hessische Staatskanzlei in Wiesbaden mit. Ein Grund für den "schnellen Ausbau" seien Erleichterungen für Baugenehmigungen gewesen.
Im Januar 2022 hatte die Landesregierung mit drei Mobilfunkanbietern den "Zukunftspakt Mobilfunk für Hessen" geschlossen. "Er hat spürbar den Ausbau beschleunigt", sagte Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU). Das Tempo solle nun weiter gesteigert werden. Laut dem "Zukunftspakt" sollen bis Ende 2024 in Hessen insgesamt rund 4.000 Mobilfunkstandorte neu errichtet oder modernisiert werden.
185 Klagen wegen Impfschäden: Erster Prozess in Frankfurt
Wegen möglicher Schäden durch Corona-Impfungen ziehen in ganz Deutschland offenbar immer mehr Menschen vor Gericht. Anwälte berichten von mindestens 185 Zivilklagen gegen Impfstoffhersteller. Zwei Kanzleien in Düsseldorf und Wiesbaden vertreten nach eigenen Angaben 135 beziehungsweise 50 Fälle. Die Klagen richten sich gegen alle vier großen Hersteller von Corona-Impfstoffen.
Der mutmaßlich erste Prozess soll am 28. April vor dem Landgericht Frankfurt verhandelt werden. Beklagter ist der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech. Klägerin ist eine Frau, die durch die Covid-19-Impfung unter anderem einen Herzschaden davongetragen haben will. Jeder Fall muss einzeln verhandelt werden oder es wird ein Vergleich erzielt. Knackpunkt ist die Kausalität: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Schaden? Nach Einschätzung von Juristen und Medizinern wird diese Frage am Ende von Gutachtern entschieden werden.
Zum Glück ist bei dieser Geschichte nichts Schlimmeres passiert: Ein 72-jähriger Autofahrer aus Künzell (Fulda) ist gestern als Falschfahrer auf der A66 am Dreieck Fulda unterwegs gewesen. Laut Polizei wollte er vermutlich stockenden Verkehr umfahren, indem er auf der Autobahn wendete und mehrere hundert Meter zurückfuhr.
Zwei Autofahrer mussten dem 72-Jährigen ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Kurz darauf wendete der Falschfahrer noch einmal und wurde von anderen Verkehrsteilnehmern zum Anhalten aufgefordert. Die Autobahnpolizei stoppte ihn auf dem Standstreifen der A66. Gegen den Mann wird nun ermittelt wegen Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs.
Drei Verletzte nach Unfall auf B26 bei Babenhausen
Bei einem Unfall auf der B26 bei Babenhausen (Darmstadt-Dieburg) sind gestern Nachmittag drei Menschen verletzt worden. Nach Polizeiangaben war ein 61 Jahre alter Autofahrer wegen gesundheitlicher Probleme von der Bundesstraße abgekommen.
Das Auto fuhr in die Böschung und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus geflogen. Auch seine 58 und 25 Jahre alten Mitfahrerinnen wurden schwer verletzt.
Top-Thema
Eishockey: Bad Nauheim im DEL2-Finale
Entscheidung im hessischen Duell um den Einzug ins Finale der zweiten deutschen Eishockey-Liga DEL2: Der EC Bad Nauheim hat sich gestern Abend mit einem furiosen Sieg gegen die Kassel Huskies durchgesetzt. Die Roten Teufel gewannen mit 8:2 gegen die Favoriten aus Kassel und sicherten sich damit den Sieg in der "Best-of-seven"-Serie (4:2) im Halbfinale der Playoffs.
Für den EC Bad Nauheim geht es nun in der Final-Serie ab dem 16. April gegen Ravensburg um die DEL2-Meisterschaft. Für die Kassel Huskies ist dagegen nicht nur der Traum vom Titel, sondern vor allem auch der vom Aufstieg in die DEL geplatzt.
Top-Thema
Mann mit Schreckschusswaffe in Wiesbadener Linienbus
In Wiesbaden hat am gestrigen Ostermontag ein 18-Jähriger für Aufregung und einen Polizeieinsatz gesorgt. Gegen 18.30 Uhr stieg der Mann in einen Bus - mit einer Schreckschusswaffe in der Hand, wie Zeugen der Polizei sagten. Die Beamten fuhren in einem zivilen Auto hinterher - im Bus selbst passierte nichts.
Als der Mann aus dem Bus ausstieg, nahm die Polizei ihn fest. Die Beamten stellten seine Schreckschusswaffe sicher. Gegen ihn wird jetzt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.
Herzlich Willkommen zum ersten hessenschau-Morgenticker nach dem langen Osterwochenende! Ich hoffe, Ihre Eiersuche war erfolgreich.
Mein Name ist Marcel Sommer, ich bin Redakteur bei hessenschau.de und muss mich nach meinem Osterurlaub erst wieder ein bisschen an das frühe Tickern gewöhnen. Aber das klappt bestimmt. Und ich kann jetzt schon verraten, dass - wohl wegen der Ferienzeit - gar nicht so viel los ist.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie mir bitte einfach eine Nachricht!
Bild © Christine Oelrich
