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Bad Arolsen: Ehefrau getötet - Mann muss 13 Jahre ins Gefängnis

Eingangstür eines Hauses mit Polizeiabsperrung.

Weil sie die Trennung von ihm wollte, hatte ein 49-Jähriger in Bad Arolsen seine Ehefrau mit mindestens 30 Messerstichen getötet. Dafür verurteilte ihn das Landgericht Kassel jetzt zu 13 Jahren Gefängnis.

Das Landgericht Kassel hat einen 49-Jährigen, der seine Ehefrau im nordhessischen Bad Arolsen (Waldeck-Frankenberg) tötete, zu 13 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil lautet Totschlag. Die Staatsanwaltschaft hatte den Mann wegen Mordes angeklagt. Der Mann hatte am 9. Juli 2021 vor den Augen ihrer fünf gemeinsamen Kinder mindestens 30 Mal auf seine 32 Jahre alte Ehefrau eingestochen und damit getötet.

Frau wollte die Trennung

Den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Mann streng nach muslimischen Prinzipien gelebt haben. Seine Frau habe dagegen einen modernen Lebensstil gepflegt und die Trennung gewollt. Das habe er als Ehrverletzung verstanden. Schon vor der Tat habe der Angeklagte seiner Frau mehrfach gedroht, sie umzubringen.

Neben den 13 Jahren Gefängnis verurteilte ihn das Landgericht auch zur Zahlung von Hinterbliebenengeld an seine fünf Kinder im Alter zwischen einem und elf Jahren. Je 20.000 Euro pro Kind soll der Mann zahlen. Sie werden laut Gericht derzeit von einem gerichtlichen Vormund vertreten.

Mann kann sich angeblich nicht mehr an Tat erinnern

Der Angeklagte hatte ausgesagt, es sei beim Einkaufen zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner Frau gekommen. Zu Hause habe sich der Streit fortgesetzt. Er habe immer an seine Frau appelliert, an die gemeinsamen Kinder zu denken, sagte der 49-Jährige. Als sie antwortete, "wer sagt, dass es deine Kinder sind?", sei er gereizt gewesen. An die Tat selbst könne er sich nicht erinnern. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Auf einmal war es vor mir schwarz."

Weitere Informationen

Hilfe bei Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen und Mädchen - hier finden Sie Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige:

Bei akuter Gefährdung: Polizeinotruf 110

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist unter der bundeseinheitlichen Telefonnummer 08000 116 016 rund um die Uhr, kostenfrei, anonym, barrierefrei erreichbar - auch online.

Der Anruf und die Nummer erscheinen nicht auf der Telefonabrechnung. Die Beratung erfolgt vertraulich und auf Wunsch anonym. Eine Beratung ist in 18 Fremdsprachen möglich.

Die Beraterinnen leisten psychosoziale Erstberatung sowie Krisenintervention und vermitteln auf Wunsch an Unterstützungseinrichtungen vor Ort weiter, etwa an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus in der Nähe. Darüber hinaus können sich auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der Gewaltbetroffenen an das Hilfetelefon wenden.

Weitere Informationen zu Hilfsangeboten bei Gewalt gegen Frauen und Mädchen finden sich auf der Internetseite des hessischen Sozialministeriums.

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Sendung: hr3, 24.8.2022, 18 Uhr