Kostensteigerung bewilligt 30 Millionen Euro: Frankfurt greift für EM 2024 tief in die Tasche
Fünf Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2024 werden in Frankfurt ausgetragen, auch ein Fan-Fest soll es geben. Das lässt sich die Stadt einiges kosten: Die Stadtverordnetenversammlung hat Ausgaben von 30 Millionen Euro bewilligt. Die Linke kritisiert das.
Gemeinsam mit neun anderen deutschen Städten ist Frankfurt Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2024. Fünf Spiele sollen im WM-Stadion im Stadtwald zu sehen sein, außerdem plant die Stadt eine Fan-Meile am Mainufer mit Public Viewing und weiteren Attraktionen.
Dafür will Frankfurt rund 30,2 Millionen Euro investieren. Am Donnerstagabend hat die Stadtverordnetenversammlung die Ausgaben bewilligt. Die voraussichtlichen Kosten gingen deutlich in die Höhe. Vor sechs Jahren war man noch von 17 Millionen Euro ausgegangen.
Stadion muss modernisiert werden
Sportdezernent Mike Josef (SPD) erklärte, die Kosten seien bei der Bewerbung 2016 zu niedrig geschätzt worden. Rund die Hälfe des Geldes, 16 Millionen Euro, sollen für die Modernisierung des 2005 eröffneten Stadions, die Sicherheit und die Mobilität ausgegeben werden.
Gemäß der Vorgaben der Uefa, des europäischen Fußballverbands, muss es im Stadion mehr Plätze für Berichterstatter und Rollstuhlfahrer geben. Außerdem werden weitere Drehkreuze am Eingang errichtet.
Einen Monat lang Fan-Fest
Die andere Hälfte der absehbaren Ausgaben, 14 Millionen Euro, ist für die Fan-Meile zwischen Friedensbrücke und Eisernem Steg veranschlagt. Sie soll während der gesamten EM vom 14. Juni bis 14. Juli täglich geöffnet haben.
Die Uefa habe zugesagt, für die besten Leinwände für das dortige Public Viewing aufzukommen, wenn die Stadt Frankfurt im Gegenzug bis Oktober belege, dass sie in die Euro 2024 investiere, berichtete Sportdezernent Josef. Um diese Frist einhalten zu können, war der Antrag kurzfristig auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend gesetzt worden.
Linke: Leichtfertig und im Schnellverfahren
Kritik an der raschen Genehmigung der Mehrkosten kam von der Fraktion der Linken im Römer. "Hier wird der Uefa der rote Teppich ausgerollt", sagte der finanzpolitische Sprecher Michael Müller. Im Schnellverfahren seien 30 Millionen Euro bewilligt worden, ohne dass vorher ausführlich darüber beraten worden sei.
"Hier wurde in Unklarheit der finanziellen Rahmenbedingungen leichtfertig viel Geld freigegeben." Es sei vollkommen unklar, wie hoch die Einnahmen für die Stadt ausfallen und welche Zuschüsse die UEFA leiste. Er hoffe, dass bei der Finanzierung eines Soforthilfefonds für alle von der Energiearmut Betroffenen genauso rasch gehandelt werde, so Müller.