Im Bildvordergrund scharf ein Fußballer stehend auf dem Feld. Im Bildhintergrund die Zuschauermenge unscharf.

Im Ibrox eine Macht, auf Reisen ein gerngesehener Gast: Die Glasgow Rangers fremdeln in dieser Europa-League-Saison bei Spielen in der Ferne und stehen vor dem Finale damit vor einem Problem. Bei Eintracht Frankfurt ist es genau andersherum.

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Eintracht Frankfurt: So soll es wieder sein | hessenschau Sport vom 11.05.2022

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Vom Halbfinal-Rückspiel der Glasgow Rangers gegen RB Leipzig kursiert im Internet ein Video, das durchaus Angst machen kann. Zu sehen ist dort ein Kameramann, der die Feierlichkeiten der Rangers nach dem Einzug ins Finale der Europa League gegen Eintracht Frankfurt filmt, dabei allerdings sehr zu kämpfen hat. Sein Problem: Da die schottischen Fans derart frenetisch auf und ab springen, wackelt die ganze Tribüne – und damit auch das Podest des bemitleidenswerten TV-Mitarbeiters. Arbeiten am Limit, ein Stadion im Ausnahmezustand.

The hardest worker at Ibrox last night 😅

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Rangers ohne Ibrox nur die Hälfte wert

Bilder wie diese belegen sehr gut, warum das Ibrox, so der Name des legendären Stadions der Glasgow Rangers, einen Ruf wie Donnerhall hat und schon so manchen prominenten Gegner nachhaltig beeindruckte. Zuletzt geschehen vor einer Woche mit RB Leipzig, das trotz Hinspiel-Siegs im Halbfinale ausschied.

"Es gab schon viele große europäische Nächte in Ibrox. Man spürt richtig, wie die Fans hinter einem stehen", fasste Offensivspieler Ryan Kent die besondere Atmosphäre zusammen. Das Problem der Rangers: Das Finale findet nicht im Ibrox statt. Und ohne das Ibrox sind die Rangers meist einfach nur ein Fußballteam aus Schottland.

Glasgow auswärts nur mit einem Sieg

Denn: Sobald der schottische Rekordmeister in dieser Europa-League-Saison die Landesgrenzen verließ, war es vorbei mit furchteinflößenden Auftritten. Die Fans begleiteten ihr Team – das ist eine Parallele zur Eintracht – zwar in jeder Runde und zu jedem Gegner zahlreich. Einen Grund zum Feiern gab es dabei allerdings höchst selten.

In der Qualifikation zur Champions League verloren die Rangers bei Malmö FF, in der Qualifikation zur Europa League reichte es beim armenischen Vertreter FC Alashkert nur zu einem torlosen Remis. Es folgten zwei Auswärts-Unentschieden in der Gruppenphase bei Bröndby Kopenhagen und Olympique Lyon sowie eine Niederlage bei Sparta Prag. Im Achtelfinale setzte es eine Niederlage in Belgrad, im Viertelfinale setzte es eine Niederlage in Braga, im Halbfinale setzte es eine Niederlage in Leipzig. Den einzigen Sieg in der Fremde erzielten die Schotten in der Zwischenrunde bei Borussia Dortmund. Immerhin.

Dass Glasgow dennoch ins Finale einzog, lag letztlich einzig und alleine an den wackelnden Tribünen im Ibrox und der unglaublichen Heimstärke. Sobald es drauf ankam in der Europa League, entfaltete das Ibrox seine ganze Wucht und katapultierte die Rangers in die nächste Runde. Das wird jetzt aber nicht mehr helfen.

Eintracht räumt auswärts alles weg

Nun ist es natürlich müßig, in einem Finale über Heim- und Auswärtsschwäche zu diskutieren. Da sich zum Ibrox-Heimweh der Rangers aber auch noch eine unbändige Reiselust der Eintracht gesellt, könnte der Spielort durchaus ein Faktor werden. Und dass die Eintracht auswärts durchaus zu glänzen weiß, hat sie in dieser Europacup-Saison gleich mehrfach bewiesen.

In der Gruppenphase besiegten die Hessen im fremden Stadion Antwerpen und Piräus, in Istanbul gab es das zum Gruppensieg benötigte Remis. In der K.o.-Phase gewann die Eintracht dann bei Betis Sevilla, beim FC Barcelona und bei West Ham United. Drei große Namen, drei große Siege und die Erkenntnis: Die Eintracht geht zumindest in dieser Statistik als klarer Favorit ins Endspiel.

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