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Statistiker erwarten weiteren Bevölkerungszuwachs in Hessen

Die Bevölkerung in Hessen wird weiter wachsen.

Statistiker blicken in die Zukunft: Die hessische Bevölkerung nimmt nach einer aktuellen Berechnung bis zum Jahr 2070 weiter zu. Vor allem Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet boomen, andere Regionen sind dagegen auf Schrumpfkurs.

Im Jahr 2070 werden nach einer aktuellen Berechnung rund 6,39 Millionen Menschen in Hessen leben. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, wird die hessische Bevölkerung somit gegenüber 2021 um 1,5 Prozent wachsen. Zum Stichtag am 31. Dezember 2021 lebten dort 6,30 Millionen Menschen.

Die Statistiker gehen davon aus, dass sich die hessische Bevölkerung aufgrund des Zuzugs der geflüchteten Menschen aus der Ukraine zunächst sprunghaft erhöht. Die Bevölkerung wird demnach im Jahr 2037, mit etwa 6,486 Millionen Menschen, ihr Maximum erreichen. Danach wird die Bevölkerungszahl nach den aktuellen Berechnungen wieder zurückgehen.

Der Grund: Bedingt durch die Altersstruktur der Bevölkerung könnten "die zunehmenden Geburtendefizite nicht mehr durch die Wanderungsgewinne ausgeglichen werden". Rechnerisch ergibt sich so eine zu erwartende Bevölkerung von 6,391 Millionen im Jahr 2070.

Frankfurt und Rhein-Main auf Wachstumskurs

Lediglich Frankfurt und die angrenzenden Kreise werden nach den Berechnungen ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum zeigen. Im Regierungsbezirk Darmstadt und dem Rhein-Main-Gebiet geht die Behörde bereits bis zum Jahr 2050 von einer wanderungsbedingten Erhöhung der Einwohnerzahl um knapp 5,7 Prozent auf 4,26 Millionen Menschen aus.

Für das Wachstum im Süden sind der Wetteraukreis (18,5 Prozent), der Main-Taunus-Kreis (11,8 Prozent), der Landkreis Offenbach (10,8 Prozent), die Stadt Frankfurt (8,7 Prozent) und der Hochtaunuskreis (8,3 Prozent) verantwortlich. So soll die Bevölkerung in Frankfurt bis 2050 um rund 65.000 Menschen auf 825.000 Einwohner steigen.

Bevölkerungsrückgang in Mittel- und Nordhessen

Auf Schrumpfkurs befindet sich dagegen die Bevölkerung in Mittel- und Nordhessen. Dort wird die Einwohnerzahl in den Regierungsbezirken Gießen und Kassel voraussichtlich um 5,4 beziehungsweise 1,3 Prozent auf knapp 994.000 beziehungsweise 1,20 Millionen Menschen sinken. Der altersbedingte Rückgang der Bevölkerung könne nur teilweise durch Zuwanderung ausgeglichen werden, so die Statistiker.

Im Vogelsbergkreis rechnet das Landesamt zum Beispiel mit einem Bevölkerungsrückgang von 12,7 Prozent bis 2050. Mit starken Abnahmen ist auch in den Kreisen Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und Werra-Meißner zu rechnen.

Bevölkerung wird immer älter

Auch die Altersstruktur wird sich in Hessen weiter verändern. Das Durchschnittsalter wird demnach in den kommenden 30 Jahren um 2,2 Jahre steigen und 2050 bei 46,3 Jahren liegen. Bis dahin werden voraussichtlich 26 Prozent der Hessinnen und Hessen 65 Jahre oder älter sein (plus 4,9 Prozentpunkte gegenüber 2021).

Zwischen Süden und Norden soll es ein Gefälle geben: So liegt das vorausberechnete Durchschnittsalter 2050 in Südhessen mit 45,7 Jahren unter dem Landesdurchschnitt. In Mittel- und Nordhessen liegt das Alter dann mit 47,6 beziehungsweise 47,2 Jahren über dem Landesdurchschnitt.