Die Vorschläge von der Kultusministerkonferenz gegen den Lehrermangel an Schulen ist von der GEW Hessen als praxisfern beurteilt worden. Im Zentrum der Kritik: die Begrenzung der Teilzeitbeschäftigung.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen hat die neuen Vorschläge der Kultusministerkonferenz (KMK) gegen den Lehrkräftemangel scharf kritisiert. Die am Freitag vorgestellten Ideen seien praxisfern. Viele Lehrkräfte seien bereits an der Belastungsgrenze, sodass es inakzeptabel sei, dass Lehrer und Lehrerinnen kurz vor der Rente in voller Stundenzahl arbeiten müssten oder Teilzeit-Optionen entfielen.

Die Ideen machten den Beruf unattraktiver, teilte die GEW mit. Um die Lage zu entspannen, hatte das KMK-Beratergremium für eine Mehrbelastung der Lehrkräfte plädiert. Demnach solle neben einem höheren Unterrichtspensum auch geprüft werden, Teilzeitmöglichkeiten zu beschränken.

Lorz sieht "Potenzial" in Teilzeit-Ausweitung

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sagte auf hr-Anfrage, dass zur Deckung des Lehrkräftebedarfs "der Kreativität kaum Grenzen" gesetzt werden dürften. Zur viel kritisierten Idee, die Teilzeit-Beschäftigung für Lehrer zukünftig zu begrenzen, sagte er: "Ich sehe nach wie vor ein großes Potenzial in einer Ausweitung der Arbeitszeit bei unseren Teilzeitbeschäftigten."

Entscheidungen über Teilzeitregelungen würden derzeit im Einzelfall bewertet und seien möglich, "soweit keine dienstlichen bzw. zwingenden dienstliche Belange" entgegenstünden.