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Suche nach ausgebüxtem Känguru in Sontra

Känguru vor Pfütze auf einem Feldweg

In den Kinos läuft gerade die große "Känguru-Verschwörung", im nordhessischen Sontra die große Känguru-Suche. Ein Beuteltier-Pärchen ist dort aus einer Auffangstation ausgebrochen. Die beiden sind Wiederholungstäter.

Rund um die Auffangstation für Reptilien und andere Tiere in Sontra (Werra-Meißner) hat Peter Wischnewski bereits die Gegend abgesucht. "Wir suchen jetzt nicht mehr, wir wissen einfach nicht, wo", sagt der Tierpfleger resigniert.

Am Sonntag war ein Bennett-Känguru-Pärchen ausgebüxt, das seit mehreren Jahren in der Station lebt. Das Weibchen konnte Wischnewski mit Futter, das er rund um die Auffangstation ausgelegt hatte, am Montag wieder anlocken und einfangen. "Eigentlich lässt das Männchen das Weibchen nicht allein", sagt Wischnewski, aber von dem Männchen fehlt weiter jede Spur.

Sichtung am Bahnhof Sontra

Seit das namenlose Weibchen zurück ist, gingen zu seinem ebenfalls namenlosen Partner keine Meldungen mehr bei der Polizei ein. Zuvor hatten sich am Sonntag immer wieder Menschen gemeldet, die ein Känguru gesichtet hatten - mal im Bereich des "Kirchberges", mal gar am Bahnhof.

Wischnewski hofft jetzt auf weitere Meldungen von Augenzeugen. Auch die Polizei setzt auf aufmerksame Bürgerinnen und Bürger. "Wir haben jetzt keine Suchstaffeln rausgeschickt oder Hubschrauber eingesetzt", sagt ein Sprecher: "Vielleicht will das Männchen ja von alleine zurück zum Weibchen."

Gefahr gehe von dem Bennett-Känguru nicht aus, betont Wischnewski: "Das ist ja gerade einmal einen Meter groß. Außerdem ist es den Umgang mit Menschen gewöhnt." Einzig die Möglichkeit, dass das Tier auf eine Straße hüpfen und einen Unfall verursachen könnte, beunruhigt ihn. "Ich hoffe, dass niemand zu Schaden kommt - weder Mensch, noch Tier."

Zum zweiten Mal ausgebüxt

Das Känguru-Pärchen kam vor gut neun Jahren aus einem Zoo in die nordhessische Auffangstation. Auch Nachwuchs hatte das Pärchen schon, dieser wurde allerdings in andere Tierparks abgegeben.

Als Ausbrecher sind die beiden Beuteltiere allerdings Wiederholungstäter. "Letztes Jahr waren sie schon einmal ausgebüxt", sagt der Tierpfleger. Damals sei der Zaun kaputt gewesen. Diese Erfahrung macht ihm aber auch Hoffnung: "Damals kamen sie von ganz alleine zurück."

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