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Aktion gegen Raser: Polizei blitzt an knapp 200 Messstellen in Hessen

Polizeibeamte im Einsatz - Warnwesten mit Aufschrift "Polizei"

Bei dem Verkehrsaktionstag "Speedmarathon" gegen das Rasen am Steuer misst die hessische Polizei am Freitag an knapp 200 Standorten die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Wo überall geblitzt wird: eine Übersicht.

Seit 6 Uhr morgens wird auf den Straßen in Hessen vermehrt geblitzt. Mehr als 500 Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeitende teilnehmender Kommunen beteiligen sich laut mehreren hessischen Präsidien an der europaweiten Verkehrsaktion "Speedmarathon". Sie war am Dienstag gestartet.

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An knapp 200 Messstellen in Hessen wird am Freitag die Geschwindigkeit im Straßenverkehr gemessen. Kontrolliert werde dabei insbesondere an typischen Unfallstellen sowie Schulen oder Kindergärten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen am Freitagmorgen. Um 22 Uhr soll die Aktion enden.

In einer ersten Zwischenbilanz am Nachmittag meldete die Polizei, dass sich die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer an die Tempobeschränkungen gehalten hätten.

Kontrollen in ganz Hessen: Hier finden sie statt

Alle sieben Polizeipräsidien Hessens haben Kontrollstellen angekündigt. In Frankfurt etwa müssen Autofahrer sich am Airportring, in der Ludwig-Landmann-Straße, an der Miquelallee sowie an der Eckenheimer Landstraße am Hauptfriedhof auf Blitzer einstellen. In Westhessen sind Geschwindigkeitsmessungen unter anderem am Elzer Berg an der A3, auf der A66 Richtung Frankfurt in Wiesbaden zwischen Nordenstadt und Erbenheim, sowie an der Bundesstraße 260, Höhe Mappershain, geplant.

In Nordhessen sind die Beamten unter anderem in Kassel, Dresdener Straße, sowie in Wolfhagen an der Ederseestraße im Einsatz. In Osthessen steht die Polizei beispielsweise in Hünfeld an der Landesstraße 3176 sowie in Bad Hersfeld am Giegenberg. In Südhessen wird unter anderem in Darmstadt in der Frankfurter Straße, in Griesheim im Dornheimer Weg sowie in Groß-Gerau an der Bundesstraße 44, Höhe Falltorhaus, geblitzt.

Die Polizei hat veröffentlicht, wo sie am Freitag überall die Geschwindigkeit messen wird. Hier gibt es Übersichten aller Blitzer in Nordhessen, Osthessen, Westhessen, Mittelhessen, Frankfurt, Südosthessen und Südhessen.

Ziel: Senkung der Zahl der Verkehrsunfalloper

Für die Messungen setze man auf modernste Verkehrsüberwachungstechnik, hieß es. Zum Einsatz komme ein Mix aus Laserhandmessgeräten, mobilen und stationären Geschwindigkeitsmessgeräten. Hinzu kämen zivile Polizeifahrzeuge, die mit geeichter Messtechnik ausgerüstet sind und die Verstöße per Video aufnähmen, sowie die sogenannten Enforcement-Trailer, die auch als Geschwindigkeitsmessanhänger bekannt sind.

Mit der Aktion soll auf die Gefahren zu schnellen Fahrens aufmerksam gemacht werden, heißt es bei der Polizei. Bei einem Unfall sei die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Aufpralls in vielen Fällen der entscheidende Faktor, ob Unfallbeteiligte verletzt werden, überleben oder sterben. Ziel sei, die Zahl der Verkehrsunfallopfer zu senken.

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Polizeigewerkschaft kritisiert Aktionstag

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält den sogenannten Blitzermarathon für wenig geeignet, um die Zahl der Raser-Unfälle zu verringern. "Eine zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsmessung führt zwangsläufig nicht zu nachhaltigen Veränderungen im Fahrverhalten", sagte der GdP-Vizevorsitzende Michael Mertens der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Ansicht Mertens' ist das Risiko, mit hohem Tempo am Steuer erwischt zu werden, außerhalb der laufenden Schwerpunktkontrollen viel zu gering. "Dazu kommt, dass Vielfahrer stationäre, kommunale Blitzer natürlich kennen und wenig später wieder aufs Gas treten", sagte der Gewerkschafter. In anderen Ländern sei zudem zu schnelles Fahren deutlich teurer. "Solange sich das nicht ändert, werden viele Temposünder ihre Strafe mit einem Achselzucken hinnehmen."

100 Messstellen weniger als im Vorjahr

Beim Speedmarathon im vergangenen Jahr stellte die Polizei in Hessen an 300 Messstellen insgesamt rund 9.000 Geschwindigkeitüberschreitungen fest. 139 Raserinnen und Raser mussten ihren Führerschein für mindestens vier Wochen abgeben.

Der Speedmarathon ist eine Aktion von "Roadpol", dem European Roads Policing Network, einem Zusammenschluss von EU-Verkehrspolizeien.

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