Polizei zieht Zwischenbilanz "Blitzermarathon" - und der Regen - bremsen Raser in Hessen aus

Rotes Blitzlicht sollte am Freitag Raser auf Hessens Straßen stoppen. Zur Halbzeit des "Blitzermarathons" zeigte sich die Polizei zufrieden. Auch wetterbedingt nahmen viele Fahrer den Fuß vom Gas. Unrühmliche Ausnahmen gab es dennoch.

Autos fahren auf einer Straße an einem Blitzer zur Geschwindigkeitskontrolle vorbei.
Autos fahren auf einer Straße an einem Blitzer zur Geschwindigkeitskontrolle vorbei. Bild © picture-alliance/dpa
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Blitzermarathon in Hessen: Polizei kontrolliert an vielen Straßen

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Autofahrerinnen und Autofahrer in Hessen haben am Freitag offenbar aufmerksam nach den zahlreichen Radarfallen Ausschau gehalten, die die Polizei zum sogenannten "Blitzermarathon" aufgestellt hatte. Die meisten hielten sich "vorbildlich an die geltenden Tempolimits", zog die Polizei am Nachmittag eine positive Zwischenbilanz.

Um 22 Uhr ging die Aktion zu Ende, bei der die Polizei dutzende Radarfallen innerhalb und außerhalb vieler hessischer Städte sowie auf den Autobahnen aufgestellt hatte.

Nach etwa der Hälfte der Zeit wurden laut Polizei weit weniger Fahrer geblitzt, als bei den üblichen - nicht angekündigten - Geschwindigkeitsmessungen. Dabei spielte offenbar auch das Wetter eine Rolle. "Aufgrund des regnerischen Wetters passten die Fahrerinnen und Fahrer zudem offensichtlich ihre Geschwindigkeiten an die nassen Fahrbahnverhältnisse an", teilte die Polizei am Freitagnachmittag mit.

Mit knapp 90 km/h durch die Stadt

Schwarze Schafe gab es in mehreren hessischen Regionen trotzdem: In Florstadt-Staden (Wetterau) fotografierte ein Blitzer ein Auto, das statt den erlaubten 50 km/h auf 87 km/h beschleunigt hatte. Der Raser muss nun ein Bußgeld von 260 Euro zahlen, bekommt zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot.

In Frankfurt fuhr ein Autofahrer mit 72 km/h in eine Radarfalle - erlaubt waren auch dort nur 50 km/h. Auch für ihn bedeutet das einen Punkt in Flensburg und ein Bußgeld in Höhe von 115 Euro.

Zu schnell vor der Kita

Vor einer Kita in Lampertheim (Bergstraße) hatten die Beamten einen Blitzer in der 30er Zone aufgestellt. Ein Kleintransporter rauschte dort mit 49 km/h durch. Der Fahrer muss ein Verwarnungsgeld von 70 Euro zahlen.

"Diese Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften sind besorgniserregend und verdeutlichen die Notwendigkeit von weiteren Maßnahmen zur Verkehrserziehung und -überwachung", teilte die Polizei in ihrer Zwischenbilanz mit.

Anlass des Blitzermarathons war eine europaweite Aktionswoche, die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeiten hinweisen soll. Im Vorfeld hatte die Polizei in einer Übersicht bekannt, wo genau in Hessen geblitzt wird.

Wann und an welchen Standorten wird in Hessen geblitzt?

Zum Einsatz kamen sowohl mobile und stationäre Blitzer als auch Handlaser, zivile Polizeiautos sowie Geschwindigkeitsmessanhänger.

Die Polizei hatte im Vorfeld darauf verwiesen, dass während des sogenannten Blitzermarathons aber "wie an jedem anderen Tag auch" zusätzlich unangekündigte Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden. So sollten auch nicht einsichtige Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme gebracht werden.

Beim "Blitzermarathon" 2023 vier Prozent zu schnell

Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist laut Polizei eine der Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle. Beim vergangenen "Blitzermarathon" vor rund einem Jahr hatten die Beamtinnen und Beamten an knapp 200 Messstellen in Hessen rund 205.000 Fahrzeuge kontrolliert. Davon waren trotz vorheriger Ankündigung der Messungen rund vier Prozent zu schnell gefahren.

Bei geringen Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 10 km/h wird dann ein Verwarngeld fällig – außerorts 20, innerorts 30 Euro. Bei deutlichen Tempo-Überschreitungen kann ein Bußgeld verhängt werden, das deutlich höher liegt, ein kostenpflichtiges Bußgeldverfahren nach sich zieht und am Ende möglicherweise auch Punkte in Flensburg einbringt.

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Roadpol Operation Speed

Anlass für die angekündigten Verkehrskontrollen in Hessen bietet die europaweite Aktionswoche "Roadpol Operation Speed". Sie wird veranstaltet von einem Netzwerk europäischer Verkehrspolizeibehörden, das die Zahl der Unfälle durch Geschwindigkeitsüberschreitungen reduzieren und die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeiten hinweisen will.

Das Netzwerk koordiniert zweimal jährlich eine Kontrollaktion. Polizeibehörden mehrerer Bundesländer nehmen in diesem Jahr an der Aktion teil.

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 19.04.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe