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Razzia wegen gefälschter Sprachnachweise

aufgeschlagenes Vokabelheft und Wörterbuch

Nicht etwa wegen Drogen oder Waffen, sondern wegen gefälschter Sprachnachweise hat die Polizei am Donnerstag Wohnungen durchsucht - unter anderem in Mittelhessen. Drei Menschen wurden festgenommen.

Wer in Deutschland eingebürgert werden will, muss Deutschkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachweisen. Solche Sprachnachweise soll ein Gruppe aus Hessen und Nordrhein-Westfalen seit Anfang 2022 gefälscht und verkauft haben.

Ermittler der Bonner Polizei haben am Donnerstag sechs Wohnungen im hessischen Beselich (Limburg-Weilburg) sowie in verschiedenen Orten im Süden von Nordrhein-Westfalen durchsucht und dabei drei der Hauptverdächtigen festgenommen.

Nach Angaben der Polizei sollen die Männer im Alter zwischen 28 und 32 Jahren noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Bei den weiteren Hauptverdächtigen der Gruppe handelt es sich demnach um einen Mann und zwei 21-jährige Frauen.

Käufer über Tiktok angeworben

Sie sollen die sogenannten B1-Sprachnachweise, die für Einbürgerungsverfahren notwendig sind, gefälscht und dann über Internetseiten von angeblichen Sprachschulen verkauft haben, die nicht existieren. Potenzielle Käufer warben sie laut den Ermittlern über die Social-Media Plattform Tiktok an.

Damit stehen sie im Verdacht, wiederholt banden- und gewerbsmäßig Urkunden gefälscht zu haben. Wie die Polizei mitteilte, führten verdeckte Ermittlungsmaßnahmen auch auf die Spur von drei weiteren Mittätern, die als Zwischenhändler am Geschäft mit den gefälschten Sprachzertifikaten beteiligt gewesen sein sollen.

Bei den Durchsuchungen wurden laut den Ermittlern neben den gefälschten Urkunden und Zertifikaten auch rund 100.000 Euro Bargeld, sechs Autos, mehrere hochwertige Uhren, Mobiltelefone, IT-Geräte und Datenträger beschlagnahmt.

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