Ausgebrannter Dachstuhl

Das Feuer in einem Wohnhaus in Wächtersbach in der Weihnachtsnacht wurde möglicherweise gelegt. Nach Hinweisen auf ein rassistisches Motiv wurde außerdem der Staatsschutz eingeschaltet.

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Staatsschutz ermittelt nach Wohnhausbrand

Rauchende Ruinen eines ausgebrannten Hauses
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Menschen wurden bei dem Feuer in Wächtersbach-Wittgenborn (Main-Kinzig) nicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Bewohner des Hauses waren nach Aussage eines Feuerwehrsprechers nicht daheim, als es dort gegen 1 Uhr in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag (Montag) anfing zu brennen.

Aber womöglich waren sie das Ziel von Brandstiftern. In Sozialen Medien kursieren seit Montagabend Fotos, die Wände im Inneren eines Hauses zeigen, auf denen "Ausländer raus" steht. Der Twitter/X-Nutzer, der die Fotos gepostet hatte, sagte am Dienstag dem hr, die Bilder stammten aus dem beim Brand schwer beschädigten Haus in Wittgenborn. Dort habe eine Familie mit Zuwanderungsgeschichte gelebt.

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt

Die Stadtverwaltung von Wächtersbach bestätigte dies auf ihrer Facebook-Seite. Die Familie sei seit Jahren integriert in der Stadt und sei bei Freunden untergekommen. Den Angaben der Stadt zufolge stieß die Polizei in dem Haus auf "Ausländer raus"-Schmierereien.

"Ausländer raus"-Schmiererei auf einer Wand in einem ausgebrannten Haus in Wächtersbach

Ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Hanau sagte dem hr am Dienstag, sie habe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung eingeleitet. Zudem sei auch der Staatsschutz mit dem Fall befasst. Auf die Nachfrage, ob dies wegen der Hinweise auf ein rassistisches Motiv geschehen sei, sagte der Staatsanwalt: "Das möchte ich nicht bestätigen."

Feuerwehrleute löschen einen Wohnhausbrand in Wächtersbach in der Nacht zum Ersten Weihnachtsfeiertag

Üblicherweise wird der Staatsschutz bei rassistischen, extremistischen oder terroristischen Verbrechen tätig. Angaben, woher die Familie stammt, deren Haus gebrannt hat, machte der Staatsanwalt keine. Aktuell sei in dem Fall sehr vieles unklar. Die Ermittlungen seien in vollem Gange, versicherte er. Nach hr-Informationen will die Kriminalpolizei am Mittwoch das Brandhaus untersuchen.

350.000 Euro Schaden

Nach Angaben der Feuerwehr breitete sich das Feuer, angefacht von Windböen, rasch von der Garage her auf das Wohnhaus aus. Die Einsatzkräfte waren bis zum Montagmorgen mit dem Löschen beschäftigt. Der Schaden wird auf 350.000 Euro geschätzt.

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