Drei Festnahmen Verdacht auf illegale Prostitution: 800 Beamte bei Durchsuchungen im Einsatz
Großrazzia gegen mutmaßliches Schleusernetzwerk: In acht Bundesländern hat die Polizei zahlreiche Objekte durchsucht – auch in Hessen. Der Verdacht: Illegale Einschleusung und Einsatz chinesischer Staatsangehöriger in der Prostitution.
Wegen des Verdachts auf Schleuserkriminalität und illegale Prostitution haben Ermittler am Morgen Durchsuchungen in acht Bundesländern durchgeführt. Nach Angaben der Bundespolizei und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt waren rund 800 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei sowie acht Steuerfahnder im Einsatz.
Insgesamt wurden 40 Wohn- und Geschäftsräume sowie Bordellbetriebe in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Bremen und Niedersachsen durchsucht.
Hintergrund sind Ermittlungen gegen neun Beschuldigte wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern sowie des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen. Darüber hinaus werde auch wegen besonders schwerer Steuerhinterziehung ermittelt.
Drei Festnahmen in zwei Ländern
Zwei Frauen und ein Mann wurden in Düren (Nordrhein-Westfalen) und Karlsdorf-Neuthard (Baden-Württemberg) festgenommen. Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei den drei Festgenommenen um chinesische Staatsangehörige im Alter von 34, 41 und 42 Jahren.
Sie sollen an fast 500 verschiedenen Orten im gesamten Bundesgebiet – meist in Hotelzimmern oder Apartments – chinesische Prostituierte zur Erbringung sexueller Dienstleistungen eingesetzt und dabei die Einnahmen nicht versteuert haben.
Die 34-jährige Beschuldigte und der 42-Jährige stehen laut Mitteilung im Verdacht, zwischen Oktober 2022 und Oktober 2024 zahlreiche Frauen aus China als Prostituierte beschäftigt und untergebracht zu haben.
Zahlreiche Luxusartikel sichergestellt
Die dritte Beschuldigte soll die 34-Jährige im Juli 2024 bei der Verwaltung vertreten und unterstützt haben. Sie soll zudem Freier zugeführt, Bargeld entgegengenommen und vor polizeilichen Kontrollen gewarnt haben.
Allen Beschuldigten soll bewusst gewesen sein, dass die beschäftigten Prostituierten nicht über Aufenthaltstitel verfügten. Auch einer Arbeit hätten sie in Deutschland nicht nachgehen dürfen.
Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler mehr als 50 Mobiltelefone und weitere Datenträger. Zudem wurden zahlreiche Luxushandtaschen und Schmuck sichergestellt.