0:4 gegen den HSV Schwache Lilien verlieren klar
Hinten anfällig, vorne ideenlos: Der SV Darmstadt 98 hat sein Heimspiel gegen den Hamburger SV so klar wie verdient verloren.
Der SV Darmstadt 98 hat sein Heimspiel gegen den Hamburger SV am Samstag mit 0:4 verloren. Der Aufstiegsaspirant aus dem Norden gewann in Hessen durch Tore von Ludovit Reis (23.), Ransford Königsdörffer (58.), Davie Selke (80.) und Robert Glatzel (90.+5).
Lilien-Trainer Florian Kohfeldt veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Münster auf einer Position, für Luca Marseiler begann Philipp Förster. Man wolle dem HSV-Ansturm zu Beginn standhalten, hatte Kohfeldt vorgegeben. Von einem Ansturm konnte aber erst einmal keine Rede sein. Der HSV agierte abwartend, die Lilien wirkten zunächst bemühter ums Spiel.
Corredor vergibt zweifach
Und erspielten sich erste Chancen. Nach einem hohen Ballgewinn landete die Kugel bei Kilian Corredor, der Schlenzer des Franzosen von der Strafraumgrenze geriet aber zu hoch (7.). Corredor hatte auch die zweite gute Chance der Hessen, als er wenig später eine Flanke am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz übers Tor köpfte (16.). Spätestens als Isac Lidberg frei vor HSV-Keeper Daniel Heuer-Ferndandes zum Abschluss kam, als dieser einen Fernschuss von Fabian Nürnberger nur klatschen lassen konnte, schienen die Lilien dem Führungstreffer näher. Lidberg vergab jedoch einigermaßen kläglich, und es kam anders.
Der HSV fand besser ins Spiel und belohnte sich nach einer Ecke. In der Mitte kam Reis im Fünfmeterraum zum Kopfball, nachdem sich Gegenspieler Nürnberger im Zweikampf aufs Halten beschränkt hatte. Gegen den Abschluss aus kurzer Distanz hatte Schuhen keine Chance (23.). Besonders bitter für die Lilien: Wenig später musste Guille Bueno verletzt den Platz verlassen, nachdem er sich in einem Sprint an den Oberschenkel gefasst hatte. Für ihn kam Merveille Papela (29.). Der HSV, bei dem Dennis Hadžikadunić ebenfalls früh ausgewechselt werden musste (43.), spielte die Führung danach souverän in die Pause.
HSV souverän, Königsdörffer artistisch
Auch nach dem Wechsel behielt der HSV die Partie unter Kontrolle, die Lilien waren zwar bemüht, agierten aber zu oft zu ideenlos in der Offensive. Auf der anderen Seite machten es die Gäste besser. Zunächst vergab Königsdörffer noch frei vor Schuhen, der sensationell mit dem Fuß parierte (57.). Im Gewühl nach der folgenden Ecke traf Königsdörffer aber artistisch zum 2:0 (58.).
Die Führung war mittlerweile verdient, weil de HSV weiter wenig zuließ und nach vorne immer wieder einzelne Nadelstiche setzten. Ein Treffer von Jean-Luc Dompé wurde noch zurückgenommen, weil Passgeber Emir Sahiti (66.) zuvor im Abseits gestanden hatte. Einen abgefälschten Ball von Aleksandar Vukotic nach Schuss von Selke kratzte Andreas Müller von der Linie (76.). Besser machte es dann Selke, der einen Konter der Hamburger nach Pass von Immanuel Pherai veredelte (80.). In der 95. Minute durfte dann auch noch der eingewechselte Glatzel per Kopf treffen, von der Lilien-Defensive bekam er dabei nur Geleitschutz.
Lilien lange zu harmlos
Weil von den Lilien nach den ersten 20 Minuten offensiv viel zu wenig kam, geriet das vorletzte Heimspiel der Saison zu einer klaren Angelegenheit für den Hamburger SV. Der Klassenerhalt ist zwar seit dem letzten Wochenende fix, ein bisschen mehr dürfte es von den Hessen in den verbleibenden zwei Saisonspielen aber schon sein, um die Saison versöhnlich zu beenden.