Torsten Lieberknecht

Der Test gegen Sandhausen zeigt: Lilien-Coach Torsten Lieberknecht hat wieder deutlich mehr Spieler zur Verfügung. Die Zeiten, in denen sich sein Team selbst aufstellt, sind vorbei. Das dürfte aber auch Härtefälle bedingen.

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Torsten Lieberknecht über den Test gegen Sandhausen

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Es gab Zeiten beim SV Darmstadt 98, und davon gab es in dieser Saison ein paar, da stellte sich die Mannschaft der Lilien beinahe von selbst auf. Mal zwei, mal drei, mal acht Verletzte gab es vor den Spielen. Die so erfolgreiche Saison der Südhessen ist auch eine Saison der vielen größeren und kleineren Verletzungen, von Rückschlägen und schmerzhaften Ausfällen. Mittlerweile hat sich das Lazarett bei den Südhessen aber gelichtet. Die Lilien haben wieder, man glaubt es kaum, so etwas wie die Qual der Wahl.

Sichtbar wurde das beim 1:1-Testspiel der Darmstädter gegen Sandhausen am Donnerstag. Bis auf Christoph Zimmermann, der seit Jahresbeginn immer in der Startelf stand, ließ Trainer Torsten Lieberknecht gegen das Zweitliga-Schlusslicht nur Spieler von Beginn an agieren, die entweder erst frisch wieder dabei sind, wie Matthias Bader, Aaron Seydel, Braydon Manu oder Fabian Schnellhardt, oder in den vergangenen Wochen um ihren Platz kämpfen mussten, wie Oscar Vilhelmsson und Keanan Bennetts.

"Wir brauchten das Spiel"

Erst im zweiten Abschnitt kamen dann Spieler wie Fabian Holland oder Phillip Tietz auf den Platz. Ein Szenario, das vor wenigen Wochen noch undenkbar war. Die Mannschaft stellt sich mittlerweile nicht mehr von selbst auf. Für die Südhessen kann das nur von Vorteil sein in den kommenden wichtigen Spielen.

Denn: Lieberknecht kann nun wieder probieren, Dinge, Formationen und Aufstellungen verändern. Ein neues Gefühl. "Es ist wichtig, dass diese Spieler jetzt Spielzeit und Rhythmus bekommen. Wir brauchten das Spiel, um den Rekonvaleszenten diese Spielpraxis zu geben", erklärte der Darmstädter Trainer hinterher. "Auch deswegen hatten wir heute diesen Test. Und es war ein guter Test."

Vorne die Qual der Wahl

Lieberknecht dürfte so manches mitnehmen für die Länderspielpause. In der Offensive hat der Lilien-Coach fast schon ein Überangebot. Neben dem gesetzten Tietz hat er den wiedererstarkten Mathias Honsak, den aufdrehenden Filip Stojilkovic, Seydel, Manu, Vilhelmsson oder Magnus Warming zur Auswahl. Alle drängen in die erste Elf.

Die Tiefe im Kader, die im im Finale um den Kampf um den Aufstieg gegen den Hamburger SV und den 1. FC Heidenheim dringend gebraucht wird, ist nun da. Lieberknecht wird dabei aber auch Härtefall-Entscheidungen treffen müssen. Dem gebürtigen Pfälzer wird's recht sein. Hauptsache, die Zeiten, in denen sich die Mannschaft von selbst aufstellt, sind vorbei.

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