Torsten Lieberknecht

Der Aufstieg rückt für den SV Darmstadt 98 immer näher. Gegen Kiel können die Lilien Relegationsrang drei sichern – was Trainer Torsten Lieberknecht gar nicht wusste.

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Die Lilien-Pressekonferenz vor dem Spiel in Kiel

Torsten Lieberknecht
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Sobald vom Aufstieg die Rede ist, verweisen Spieler und Verantwortliche des SV Darmstadt 98 seit Monaten darauf, dass noch lange nichts eingetütet sei und man nicht auf die Tabelle schaue. Und was soll man sagen, offensichtlich sind das mehr als Phrasen. Angesprochen darauf, dass seine Mannschaft mit einem Sieg in Kiel am Sonntag (13.30 Uhr) Relegationsrang drei sichern könnte, reagierte Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht erstaunt. "Das ist neu für mich. Das zeigt, dass wir an solche Dinge null denken."

Die Laune auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Spiel war bestens – warum auch nicht. Seine Mannschaft fliegt durch die Saison, fünf Spiele vor Schluss haben die Hessen nicht nur die Relegation bald sicher, sondern auch als Tabellenführer schon fünf Punkte Vorsprung vor dem Drittplatzierten aus Hamburg. "Die Jungs leisten Außergewöhnliches. Es ist überhaupt nicht alltäglich, was die Mannschaft seit Monaten abzieht", lobte Lieberknecht. Der direkte Aufstieg ist in greifbarer Nähe.

"Eine klasse Mannschaft"

In Kiel nun soll der nächste große Schritt in Richtung Bundesliga gelingen. Ein Selbstläufer wird das aber nicht. Wie so oft in dieser Saison müssen die Lilien ihre Grundtugenden auf den Platz bringen. Heißt: Leidenschaft, Teamwork, Galligkeit. "Wir dürfen nicht erwarten, dass uns irgendeine Mannschaft etwas schenkt. Das haben wir gegen den KSC einmal mehr gesehen", so Lieberknecht mit Verweis auf den Arbeitssieg gegen Karlsruhe in der Vorwoche.

Lieberknecht warnt auch deshalb vor Kiel, weil sich die Nordlichter in dieser Saison das ein oder andere Mal unter Wert verkauften. "Kiel zeigt weitaus besseren Fußball und hat mehr zu bieten, als ihre bisherigen 40 Punkte vielleicht aussagen", so Lieberknecht. "Eine klasse Mannschaft, die mit Fabian Reese einen Unterschiedsspieler hat. Sie sind taktisch flexibel und einfach eine extrem starke Mannschaft."

"Glücklich nach Hause fahren"

Verzichten muss der Trainer weiterhin auf seinen Kapitän Fabian Holland, der nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer Kehlkopfentzündung aber immerhin wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. Auch Oscar Vilhelmson und Frank Ronstadt werden fehlen. Dafür werden etwa 880 Lilien-Fans die Hessen bis nach Kiel begleiten. "Wir werden alles versuchen, jeden einzelnen Lilien-Fan wieder glücklich nach Hause fahren zu lassen", versprach Lieberknecht.