Oliver Frankenbach

Eintracht Frankfurt begrüßt die Entscheidung, die DFL für einen Investor zu öffnen. Von einer neuen Partnerschaft erhofft sich Finanzvorstand Oliver Frankenbach nicht nur eine größere Aufmerksamkeit für den deutschen Fußball, sondern auch eine Stärkung der Solidargemeinschaft.

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Frankenbach zu DFL-Investor: "Liga kann sich weiterentwickeln"

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Eintracht Frankfurt hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass man den Einstieg eines Investoren bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) begrüßt. Bei der Abstimmung vergangenen Montag war die SGE einer von 24 Erst- und Zweitligisten, die mit "Ja" stimmten. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war erreicht, die Suche nach einem geeigneten Investor hat bereits begonnen.

"Wir machen das, um wettbewerbsfähig zu bleiben", erklärte Eintracht-Finanzvorstand Oliver Frankenbach eine Woche nach der Abstimmung das Frankfurter Votum. Vom Einstieg eines Investors erhoffen sich die Hessen nicht nur die Erschließung neuer Märkte (und damit frisches Geld für die Vereine), sondern auch eine Stärkung des Wir-Gefühls innerhalb der 1. und 2. Bundesliga.

Eine Stärkung der Solidargemeinschaft

Die grundlegende Annahme: Suchen die Vereine nicht geschlossen neue Vermarktungsmöglichkeiten, gäbe es Alleingänge. Und das schade der Solidargemeinschaft im deutschen Fußball, für die die Eintracht aber einstehe. "Hätten wir uns gegen diesen Investorenprozess ausgesprochen, glaube ich, dass es zur Zerreißprobe gekommen wäre", so Frankenbach.

Warum andere, vermeintlich kleinere Vereine wie Freiburg, St. Pauli oder Kaiserslautern dennoch mit "Nein" gestimmt haben, wollte der 56-Jährige nicht kommentieren: "Warum der eine oder andere Klub sich dagegen entschieden hat, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur für Eintracht Frankfurt sprechen."

Fan-Proteste in den Stadien

Der künftige Investor, der bis zum Start der neuen Saison gefunden werden soll, soll der DFL eine Milliarde Euro zahlen und dafür prozentual an den TV-Erlösen beteiligt werden. Der Vertrag soll eine maximale Laufzeit von 20 Jahren haben. Von dem Deal erhofft sich die Liga eine bessere Vermarktung im In- und Ausland und sucht dementsprechend nach einem Geldgeber mit einem gewissen Know-how. Sechs Firmen sollen bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet haben.

Gegen den Investoreneinstieg gab es am vergangenen Wochenende zahlreiche Protestaktionen in den Stadien. Zusätzlich zu einem zwölfminütigen Stimmungsboykott wurden bei einigen Spielen Tennisbälle und Schokotaler auf den Rasen geworfen. Die Fans der Eintracht beteiligten sich beim Gastspiel in Leverkusen am Sonntag allerdings nicht an den Protesten.

Laut Frankenbach hatte der Verein schon in der Vergangenheit offen mit den Fans gesprochen und ihnen die Haltung des Klubs erklärt. "Ich glaube, dass die Fans von Eintracht Frankfurt mit unserer Finanzierung kein großes Problem haben. Wir sind ein Paradebeispiel dafür, dass Kapital und Historie gut zusammenarbeiten", sagte der Finanzvorstand.