Oliver Glasner gibt Anweisungen an der Seitenlinie.

Eintracht Frankfurt möchte gegen den FC Augsburg die Talfahrt in der Bundesliga stoppen. Oliver Glasner animiert seine Mannschaft zu mehr Risiko.

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Die komplette Eintracht-PK vor dem Spiel gegen Augsburg

Eintracht-Trainer Oliver Glasner
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Sportlich lief es zuletzt nicht gut für Oliver Glasner. Zumindest mit der Eintracht. Der Trainer der Hessen konnte am Montag nämlich sehr wohl einen sportlichen Erfolg verbuchen. Da hat er mit Jugendtrainer und "Fußballgott" Alex Meier Tennis gespielt und dem acht Jahre jüngeren Arbeitskollegen die sportlichen Schranken aufgezeigt.

Zwar konnten die beiden ihr Match aus Zeitgründen nicht zu Ende spielen, Glasner ließ aber kaum Zweifel daran, wer die Nase vorne hatte. "Das darf ich nicht sagen, sonst ist Alex beleidigt", sagte der Österreicher schelmisch über das Zwischenergebnis.

"Innerlich geht es mir nicht so gut"

Dass Glasner das Lachen noch nicht vergangen ist, darf man als gutes Zeichen werten. Vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) gibt es beim hessischen Bundesligisten nämlich jede Menge kleinere und größere Brandherde zu löschen. Die Eintracht wartet seit acht Bundesligaspielen auf einen Sieg, Vorstand Axel Hellmann wird nach der DFL nun auch mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht und Glasner, so stand es zuletzt in einer regionalen Zeitung, habe den Zugriff auf die Spieler verloren.

Völlig spurlos geht vor allem die sportliche Kritik nicht am Coach vorbei. "Innerlich geht es mir nicht so gut. Ich bin ja auch unzufrieden und stehe hier in der Verantwortung", gestand Glasner, der sich gegen Augsburg vor allem mehr Risikobereitschaft seiner Mannschaft wünscht. Nach dem Match gegen Alex Meier soll es auch auf dem Fußballplatz wieder ganz großes Tennis zu sehen geben.

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Lindström im Kader

Offensivkraft Jesper Lindström wird gegen den FC Augsburg erstmals nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder zum Kader gehören. Weiter verzichten muss Oliver Glasner auf Innenverteidiger Evan N'Dicka und Linksverteidiger Philipp Max. Beide könnten im DFB-Pokal-Halbfinale in Stuttgart kommenden Mittwoch ihr Comeback geben.

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Schlechtere Passquote, mehr Tore

Der Trainingsschwerpunkt diese Woche: konsequenter und geradliniger Richtung gegnerisches Tor spielen. Auch wenn dann der eine oder andere Ball mal beim Gegner landet. "Mir wäre lieber, wir hätten weniger Ballbesitz und eine schlechtere Passquote und dafür mehr Punkte und Tore", so Glasners Rechnung. Als Vorbild in puncto Spielweise könnte ausgerechnet der kommende Gegner taugen.

Zwar wartet auch der FCA seit sechs Spielen auf einen Bundesliga-Sieg, eine verunsicherte Mannschaft erwartet Glasner aber keineswegs. "Da ist viel Präsenz im Zentrum, viel Robustheit. Da ist viel Power, viel Dampf, viel Geradlinigkeit nach vorne", zählte der Eintracht-Trainer lobend auf. Die risikobehaftete Spielweise der Augsburger berge aber auch immer die Gefahr für Konter. Und genau das wollen die Hessen mit schnellen, vertikalen Pässen ausnutzen.

Die mögliche Aufstellung der Eintracht gegen Augsburg

Vertrauen auf den Turnaround

Glasner hat weiter viel Vertrauen, dass Frankfurt in dieser Saison noch den Turnaround schafft. Immerhin habe er in seiner Karriere schon andere schwierige Situationen gemeistert. "Bei meiner ersten Trainerstation habe ich das erste Spiel gewonnen und dann drei Punkte aus acht Spielen geholt", erinnerte Glasner an seine Zeit bei der österreichischen SV Ried.

Am Ende der Saison habe der Verein dann aber die beste Platzierung der vergangenen Jahre erreicht (sechster Platz). "Und das war bei meinen Stationen immer so." Glasner selbst, sein Team und die Spieler würden alles dafür geben, dass das bei der Eintracht nicht anders läuft, versprach er.