Markus Krösche

Eintracht Frankfurt findet in der Rückrunde weiter nicht in die Spur. Das enttäuschende 1:1 gegen den VfL Bochum dient Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche dennoch als Mutmacher - vor allem für das kommende Pokalspiel.

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Eintracht knackt Bochum nicht

Randal Kolo Muani
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Alarmierende Abhängigkeit von Randal Kolo Muani, satte sieben Pflichtspiele ohne Sieg - und das Traumziel Königsklasse in immer weiterer Ferne: Eintracht Frankfurt taumelt weiter durch die Rückrunde. Doch statt in den Panikmodus schalteten die Verantwortlichen mit Blick auf die bevorstehende letzte Titelchance lieber voll auf Attacke. "Unser Ziel ist es, Pokalsieger zu werden", sagte Sportvorstand Markus Krösche im Aktuellen Sportstudio des ZDF am Samstagabend. "Dann musst du Union zu Hause schlagen."

Das 1:1 (1:1) gegen den eigentlich total unterlegenen Abstiegskandidaten VfL Bochum war zwar ergebnistechnisch erneut eine Enttäuschung, aber zugleich leistungsmäßig ein Mutmacher zur rechten Zeit. Vor dem Viertelfinale im DFB-Pokal gegen die unbequemen Berliner am Dienstag (18.00 Uhr) keimt neue Hoffnung. "Wenn die Leistung stimmt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wir Spiele gewinnen", betonte Krösche: "Damit wollen wir gegen Union anfangen."

"Es hakt rein sportlich"

Er verschwende derzeit "gar keine Gedanken" an ein mögliches Pokal-Aus. Die ganzen Baustellen abseits des Platzes hätten "keinen Einfluss auf den Sport. Wir sind ein Team, arbeiten alle zusammen", betonte Krösche trotz der anhaltenden Unruhe in der Führungsetage.

Seit Wochen wird über Streitigkeiten zwischen Vorstandssprecher Axel Hellmann und Aufsichtsratschef Philip Holzer berichtet. Die Eintracht versuchte jüngst, beide Funktionäre in einem Statement zu stärken. "Differenzen und unterschiedliche Meinungen gehören dazu, sollten aber nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Eine spaltende Kommunikation ist schädlich", hatte Präsident Peter Fischer angemerkt. Krösche will den Zwist nicht als Ausrede gelten lassen. "Es hakt rein sportlich. Die Ergebnisse sind nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Krösche.

"Es macht total Spaß und wir haben keinen Stress"

Auch das Leistungsträger Daichi Kamada den Verein im Sommer "wahrscheinlich" verlassen werde und der Vertragspoker von Oliver Glasner andauere, spiele keine Rolle. Mit Glasner würde Krösche auch ohne eine Vertragsverlängerung in die neue Saison gehen. "Warum denn nicht? Es gibt einen Vertrag bis 2024, warum sollten wir das nicht machen? Für mich ist das gar kein Problem, dass wir dann in unser letztes Jahr gehen." Das Ziel sei, "langfristig zusammenzuarbeiten. Wir sind im ständigen Austausch, es macht total Spaß und wir haben keinen Stress."

Auch im Sportstudio betonte Krösche erneut, dass die sportliche Wende eine Frage der Zeit sei. Das sehen auch seine Spieler so. "Ich bin nicht beunruhigt", betonte Kapitän Sebastian Rode. Er glaube, "dass wir in nicht allzu langer Zeit den Bock umstoßen". Auch Glasner sprach nach dem Remis gegen Bochum von "sehr großer Zuversicht. Ich sehe vieles, was in die richtige Richtung geht. Es war 2023 fußballerisch sicher unsere beste Leistung."

"Kolo kann nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore machen"

Derzeit hakt es vor allem in Sachen Effizienz, mal wieder traf am Freitag nur Kolo Muani (22., Foulelfmeter) - sein zwölftes Saisontor. "Kolo kann nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore machen", haderte Rode: "Es fehlt an einem zweiten oder dritten Mann, der auch auf zehn, zwölf Tore kommt, um uns im oberen Tabellendrittel zu halten."

Aufwand und Ertrag? Gegen Bochum in keinem guten Verhältnis - wie so oft im Jahr 2023. Damit droht die launische Diva vom Main, die nach einem weiten Einwurf durch Takuma Asano (14.) in Rückstand geraten war, ihre glänzende Ausgangslage aus dem Winter zu verspielen. Die erneute Qualifikation für die Königsklasse rückt nach fünf Ligaspielen ohne Sieg langsam außer Reichweite.

"Wir wollen keinen Fluchtweg nehmen"

Nur gut, dass nun erstmal ein K.o.-Spiel ansteht. Die kann der amtierende Champion der Europa League ja eigentlich besonders gut. Ein Pokalsieg würde indes auch für die Teilnahme an der Europa League berechtigen. Ein Fluchtweg ins internationale Geschäft, sollte die Misere in der Liga anhalten? "Wir wollen ins Pokalfinale kommen und versuchen, den Pokal zu gewinnen. Wir wollen keinen Fluchtweg nehmen. Wir wollen es auch über die Liga schaffen, international zu spielen", so Krösche.