Max Schönhaus trainiert in Frankfurt French Open: Deutsches Nachwuchs-Finale mit hessischer Beteiligung
Das deutsche Nachwuchs-Tennis überzeugt in diesem Jahr bei den French Open. Bei den Junioren gibt es ein rein deutsches Finale. Und einer der Finalisten fühlt sich in Hessen aktuell pudelwohl.
Der deutsche Tennis-Nachwuchs wird bei den French Open in Paris nach 28 Jahren seine Durststrecke beenden. Die beiden 17-jährigen Niels McDonald und Max Schönhaus gewannen am Freitag ihre Halbfinals im Einzel-Wettbewerb und spielen damit am Samstagmittag um den Titel.
Schönhaus, geboren und aufgewachsen in der Nähe von Soest in Nordrhein-Westfalen, lebt und trainiert seit diesem Jahr in Frankfurt. In der bald startenden Saison tritt er zudem für Rot Weiß Sprendlingen in der 2. Bundesliga an. "Jetzt freuen wir uns auf das deutsche Duell. Wir sind gut befreundet, das wird ein großer Spaß", betonte Schönhaus.
Zverev gewann 2014 in Australien
Bislang letzter deutscher Junioren-Sieger in Paris war Daniel Elsner im Jahr 1997, Alexander Zverev erreichte 2013 das Finale. Das letzte rein deutsche Grand-Slam-Endspiel bei den Junioren gewann Nicolas Kiefer 1995 bei den US Open gegen Ulrich-Jasper Seetzen. Der letzte deutsche Grand-Slam-Sieger beim männlichen Nachwuchs war Zverev 2014 in Australien.
Ihre Halbfinals gewannen die beiden Deutschen am Freitag souverän. Der Neu-Frankfurter Schönhaus schlug den Bulgaren Iwan Iwanow 6:3, 6:4, McDonald legte mit einem 6:2, 6:2 gegen den Japaner Ryo Tabata nach.
Besondere Wette für Petzschner
"Das zeigt, dass wir ein paar gute Jungs haben, die es nun gilt, weiter auf ihrem Weg zu begleiten", sagte Ex-Profi Philipp Petzschner, der als Bundestrainer Jugend beim Deutschen Tennis Bund tätig ist. "Das rein deutsche Finale bei den Junior French Open ist ein Meilenstein für den deutschen Tennissport und unterstreicht die sehr gute Entwicklung im Nachwuchsbereich", sagte die Vize-Präsidentin des Deutschen Tennis Bundes, Veronika Rücker.
Für Bundestrainer Petzschner hat die deutsche Erfolgsserie besondere Folgen. Vor dem Turnier hatte der zweimalige Grand-Slam-Sieger im Doppel gesagt, bei einer deutschen Finalteilnahme dürften die Spieler mit seinen Haaren machen, was sie wollen. "Ich bin gespannt, was sie sich ausdenken und werde ab morgen wohl verstärkt mit Kappe rumlaufen", sagte Petzschner.