Olympia-Hoffnung aus Ronneburg Sportschützin Doreen Vennekamp liebt den Stress

Sie kommt viel in der Welt herum, doch nirgendwo wird ihr so herzlich gehuldigt wie daheim: Sportschützin Doreen Vennekamp kann mit einer Medaille in Paris wieder für Ausnahmezustand in Ronneburg sorgen.

Doreen Vennekamp.
Doreen Vennekamp Bild © Imago Images
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Hessens Goldhoffnung bei Olympia: Doreen Vennekamp

Doreen Vennekamp trainiert am Schießstand
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Die vergangene Verabschiedung gen Olympia hat Doreen Vennekamp noch nicht vergessen. Als die Sportschützin 2021 nach Tokio aufbrach, kam in ihrer Heimat Ronneburg im Main-Kinzig-Kreis die ganze Gemeinde zusammen. Es gab einen Friseurtermin, beste Glückwünsche vom Bürgermeister, Live-Musik, die Feuerwehr rückte an und die Einwohnerinnen wie Einwohner standen Spalier. "Es ist etwas Schönes, wenn so viele Menschen sich kennen, zusammenhalten und auch zusammen feiern können", sagt die 29-Jährige im Gespräch mit dem hr-sport.

Nun geht es nach Paris und Vennekamp könnte ihrer Heimat noch viel mehr Grund zum Feiern geben. Sie gilt als eine der Gold-Medaillenhoffnungen, der Internationale Schießsport-Weltverband kürte sie nach all ihren Erfolgen des Vorjahres zur "Welt-Sportschützin 2023".

Sie behält die Ruhe

Vennekamps besonderes Merkmal: Sie behält die Ruhe, wenn es drauf ankommt. "Davon überzeugt zu sein und keinen Zweifel zuzulassen, das macht eine Medaille beim Schießsport aus", erklärt sie. In ihrer Spezialdisziplin Duell hat sie meist nur drei Sekunden Zeit für die Schussabgabe, doch: "Ich bin ein Wettkampftyp, ich genieße den Stress und das Drumherum. Dann muss ich auf dem höchsten Konzentrationsniveau sein."

Fünf bis sechs Einheiten absolviert sie pro Woche und ist auch in der Freizeit nicht allzu weit vom Schießsport unterwegs. Vennekamp geht jagen, seit ihr Vater sie schon von klein auf mitgenommen hat. So findet man die gebürtige Gelnhäuserin entweder in der Natur, am Schießstand oder eben auf Reisen. Sie bedauert, dass dadurch so mancher sozialer Kontakt auf der Strecke bleibt: "Wir haben fast alle nur Partner, die auch im Schießsport tätig sind. Ich habe ein, zwei Hochzeiten verpasst, auf denen ich wahnsinnig gerne gewesen wäre."

Heimatklub nicht vergessen

Denn sie war schließlich immer unterwegs, nur ein kleiner Abriss aus den vergangenen Jahren: Europameisterschaften in Tallin 2023 (4. Platz), Europaspiele in Krakau (unter anderem 1. Platz Luftpistole), Weltmeisterschaft in Baku (unter anderem 1. Platz Sportpistole), WM in Bhopal, Doha und Kairo usw.

Nur gut, dass Vennekamp trotz all der Touren nicht vergisst, wo sie herkommt. Von einem Klub mit dem herrlichen Namen SV Hubertus Hüttengesäß. Vennekamp sagt: "Ohne den Verein wäre ich nicht zum Sport gekommen und hätte so viel nicht erlebt. Ich wäre vielleicht auch ein anderer Mensch geworden."

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport,

Quelle: hessenschau.de/Johan Gallwitz, Ron Ulrich