Tabea Müller bei den Paralympics Ein Kindheitstraum wird Wirklichkeit

Bei den Paralympischen Spielen erfüllt sich Judoka Tabea Müller einen Kindheitstraum. Und bringt direkt einen kleinen Fanklub mit nach Paris.

Zwei Menschen kämpfen auf einer Matte in einer Halle. Im Hintergrund unscharf viele Banner.
Tabea Müller (r.) in Aktion Bild © Imago Images
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Tabea Müller hat es schon immer gewusst. "Ich erinnere mich noch daran, dass ich mit 12 gefragt wurde, ob ich mal bei den Paralympics kämpfen will", erzählt die 26-jährige Judoka von der SSG Blista Marburg dem hr-sport. "Und ich meinte so: Na klar. Seitdem ist es fest in meinem Kopf." Ein Kindheitstraum, der nun Realität wird.

Am 5. September startet Müller in der Gewichtsklasse unter 48 Kilogramm bei den Paralympics, der größtmöglichen Bühne für sie. Müller ist blind, seit sie zehn Jahre alt ist, Judo macht sie sogar schon länger. "Ich habe mit vier Jahren angefangen. Seit ich zehn bin, habe ich es permanent durchgezogen und bin strikt dabei."

"Ich werde einen relativ großen Fanklub dabei haben"

Und wie. Die Studentin der Biochemie gehört im Para-Judo zur nationalen Spitze, im vergangenen Jahr wurde sie Dritte bei der Europameisterschaft. Nun also Paris, zu den Spielen fährt Müller mit ordentlich Unterstützung.

"Ich werde einen relativ großen Fanklub dabei haben, weil meine Familie und auch mein Partner kommen. Es werden ungefähr 12 Leute sein", sagt sie, schiebt aber direkt einen kleinen Wunsch hinterher: "Es wäre schön, wenn es nicht zu laut ist, weil ich mich dann besser fokussieren kann. Aber natürlich freue ich mich, wenn sie mich anfeuern, wenn ich dann von der Matte gehe", lacht sie.

"Es ist die größte Bühne"

Para-Judo ist seit 1988 paralympisch und wird ausschließlich von Menschen mit einer Sehbehinderung oder Erblindung ausgeübt. Der Unterschied zur olympischen Variante ist, dass sich die Judoka unmittelbar vor Kampfbeginn und bei Unterbrechungen gegenseitig greifen müssen. "Wir starten gegriffen. Eine Hand am Revers, eine Hand am Ärmel. Dann müssen wir stillstehen, bis das Kommando kommt, dass es losgeht."

Dass es losgeht, kann Müller derweil kaum noch erwarten. "Es ist die größte Bühne. Ich bin auf jeden Fall aufgeregt, ob vielleicht eine Medaille drin ist." Es wäre die Krönung eines Kindheitstraums.

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Redaktion: Stephan Reich und Sarah-Lisa Angress

Quelle: hessenschau.de