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Erste Gießener Kulturnacht

Ein Veranstaltungsflyer hängt an einem Baum

Ein Abend, 180 Veranstaltungen, fast 50 Locations: Das ist die neue Gießener Kulturnacht. An diesem Samstag findet sie zum ersten Mal statt. Ein Festivalbändchen ist alles, was es zum Mitmachen braucht. Hier fünf Vorschläge, wo sich ein Besuch lohnt.

Gießen überregional auf die Kulturlandkarte setzen, der örtlichen Kunstszene den Rücken stärken und gleichzeitig neue Publikumsgruppen anlocken: Die Erwartungen an die erste Gießener Kulturnacht sind hoch.

An diesem Samstag (25. Mai) plant die Stadt das wohl größte und vielfältigste Kulturevent der vergangenen Jahre. An fast 50 Orten im Stadtgebiet gibt es Konzerte, Partys, Theateraufführungen, Ausstellungen, Workshops und mehr.

Freiwilliger Eintrittspreis bei 10 Euro

Auf einen festen Eintrittspreis hat die Stadt verzichtet. Sie empfiehlt 10 Euro als freiwilligen Beitrag. Wer will, kann aber auch mehr zahlen – oder eben gar nichts. Zwischen den Veranstaltungsorten fahren kostenlose Shuttlebusse.

"Das Angebot soll möglichst niedrigschwellig sein", sagt Kulturamtsleiter Stefan Neubacher. "Wir wollen, dass auch Menschen kommen, die sich sonst nicht so richtig an Kultur herantrauen." Mindestens 5.000 Besucherinnen und Besucher sind das Ziel.

Festivalzentrum in Gießener Kongresshalle

Wer eine der rund 180 Veranstaltungen besuchen will, braucht eines der blau-weißen Festivalbändchen. Vorab sind diese in der Gießener Touristen-Information erhältlich. Am Samstag werden die Bändchen dann auch an vielen Locations ausgegeben.

Ein guter Startpunkt für Gäste ist die Kongresshalle. Sie dient als Festivalzentrum. Wer Hilfe bei der Programmplanung braucht, wird hier fündig. Am benachbarten Rathaus gibt es zudem schon ab der Mittagszeit erste Aktionen.

Ein Überblick über das Programm der Kulturnacht findet sich auf der Homepage der Stadt Gießen. Wir haben vorab fünf Ideen und Tipps gesammelt:

Live-Musik und Cocktails an der Automeile

Die Band "Slinny" aus Gießen: Vier junge Männer stehen gemeinsam in einem Proberaum. Links steht Fred mit seiner Bassgitarre, auf dem Kopf eine weiße Mütze, eine schmale Brille im Gesicht. Rechts neben ihm: Sänger Nils, komplett in Schwarz, mit einem Mikrofon, die Arme hat er verschränkt. Hinter ihnen am Schlagzeug sitzt Max, breit lachend, eine Schiebermütze auf dem Kopf. Und ganz rechts ist Yannik mit langen gelockten Haaren. Er hat eine Gitarre umgehängt.

Wer feiern will und Lust auf radiotaugliche Musik hat, der sollte an der Automeile am östlichen Stadtrand vorbeischauen. Hier spielen gleich sechs Live-Bands (zum Beispiel Lokalmatadore wie Slinny und Woanders), es gibt Cocktails und Foodtrucks und ein DJ legt bis tief in die Nacht auf.

Die Gießener Rock-, Pop- und Jazz-Akademie (RPJAM) weiht hier pünktlich zur Kulturnacht ihr neues Gebäude ein, das sich in einem ehemaligen Autohaus befindet. Es ist Platz für rund 450 Menschen. Das Open-Air ist gleichzeitig auch ein Testlauf für den neuen Club, der hier in den nächsten Monaten entsteht.

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Konzertstart um 17 Uhr, DJ ab 23.30 Uhr, Adresse: An der Automeile 24

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Weltpremiere für Kunstschatz vor Industriekulisse

Bühnenbild von Hein Heckroth

Wer sich auf das Ludwig-Kreiling-Areal im Gießener Westen verirrt, bekommt eine echte Sensation zu sehen. Erstmals wird hier das 14-Meter-Wandbild von Oscar-Preisträger Hein Heckroth ausgestellt. Das monumentale Bühnenbild wurde erst vor wenigen Monaten wiederentdeckt, nachdem es 25 Jahre lang als verschollen gegolten hatte.

Auf dem Industriegelände stellen außerdem drei Kunstschaffende aus Gießen, Wetzlar und Marburg ihre Werke aus: Alltagsfotografien, großformatige Gemälde und die künstlerische Aufarbeitung eines Klassenraums. Dazu machen die lokalen DJs Dodo & Morten und Herr Paschulke Musik – hauptsächlich Soul und Funk.

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Ausstellungsbeginn 15 Uhr, Adresse: Hüttenweg 8

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Documenta-Videos im denkmalgeschützten Brauereikeller

Der alte Keller der Brauerei am Unteren Hardthof in Gießen: Zwei Lampen erleuchten ein Gewölbe aus roten und weißen Backsteinen. Der Boden ist bedeckt mit braunem Staub.

"Betreten auf eigene Gefahr!": Am Unteren Hardthof können Neugierige in die sonst geschlossenen Keller der alten Textor-Brauerei hinabsteigen. Wo früher das Gießener Bier gärte, werden dann Videos des usbekischen Künstlers Vyacheslav Akhunov gezeigt, der auch schon auf der Documenta und der Biennale in Venedig ausgestellt hat.

Der etwas außerhalb gelegene Untere Hardthof gilt als eine der schönsten Locations der Stadt. Die denkmalgeschützten Klinkerfassaden beherbergen eine Kunstgalerie – inklusive Rilke-Lesung und Musik-Tanz-Improvisation. Auf dem Außengelände kann man eine beleuchtete Installation zum Thema Künstliche Intelligenz entdecken.

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Besichtigungen ab 18 Uhr, Performances ab 19 Uhr, Adresse: Unterer Hardthof

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Aschenputtel und Familiensingen beim Stadttheater

Eine junge Frau mit blonden Haaren sitzt auf einer Bühne. Sie ist in Fetzen gehüllt, in der Hand hat sie zwei Tauben aus Pappe. Es handelt sich um eine Schauspielerin, die am Gießener Theater "Aschenputtel" darstellt.

Kleinere Kinder im Gepäck? Dann ist das Stadttheater eine gute Anlaufstelle. Im Haupthaus an der Südanlage gibt es ein ungezwungenes Familiensingen. Um die Ecke auf der Kleinen Bühne in der Bleichstraße wird erst der Märchen-Klassiker "Aschenputtel" aufgeführt, danach gibt’s eine Improvisationsshow.

Ebenfalls in Fußreichweite und kinderfreundlich: Die Touristeninformation mit ihrer Kinderlesung, das Oberhessische Museum mit seinen Papiertheaterstücken ("Zwergnase" und "Kleine Auszeit") und die Kunstschule mit Workshops zu Kunsttechniken – wie etwa Zeichnen und Schnipseln.

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Familiensingen ab 16.30 Uhr, Adresse: Südanlage 1, Bühneneingang

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Elektro-Party und Jam-Sessions im Ex-Fahrradladen

DJ Pult in einem Club

Party, die Zweite. Dieses Mal im ehemaligen Karstadt-Fahrradladen. Auf zwei Bühnen treffen hier Elektro-Sounds und alternative Band-Musik aufeinander. Dahinter steht mit dem Musik- und Kunstverein (besser bekannt als "muk") einer der angesagtesten Veranstalter Gießens.

Sieben DJs und fünf Bands sollen für einen "subkulturellen Clash" sorgen. Bemerkenswert: Die Stoner-Rock-Gruppe Hyll legt erst um 2 Uhr nachts los. Wer sich selbst an die Instrumente traut, hat dazu übrigens auch eine Chance: Vor und nach den regulären Auftritten sind Jam-Sessions eingeplant.

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Konzertbeginn 20 Uhr, Adresse: Reichensand 10

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