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Polizei sucht Zeugen nach Mordfall in Wiesbaden

Bildkombination aus zwei Fotos: links schwarz-weiß Foto eines tätowierten Mannes mittleren Alters, rechts Luftbildaufnahme eine Straßenbrücke, die über eine Bahnstrecke führt.

Auch nach knapp zwei Jahren gibt die mutmaßliche Hinrichtung eines 41 Jahre alten Mannes in Wiesbaden den Ermittlern Rätsel auf. Eine TV-Fahndung bei "Aktenzeichen XY" brachte nun einige Hinweise.

Im Fall eines ungelösten Mordes aus dem Sommer 2021 in Wiesbaden hat ein Aufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" offenbar einige Hinweise gebracht. "Diese befinden sich derzeit hinsichtlich Inhalt, Qualität und ähnlichem in der Prüfung und sind Gegenstand der Ermittlungen", teilte das Polizeipräsidium Westhessen am Donnerstag mit.

Auch die Wiesbadener Staatsanwaltschaft bittet die Öffentlichkeit weiterhin um Unterstützung. Wie die Behörde ankündigte, soll es eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Zeugen geben, die zur Klärung des Falls beitragen können.

Züge einer Hinrichtung

Die Leiche von René Kunze wurde am 14. Juli 2021 am Gleisdreieck im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel gefunden. Der 41-Jährige sei mit zwei Schüssen getötet worden, teilten Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei mit. Unklar sei, ob der Fundort auch der Ort des Verbrechens war.

Bei der Obduktion der Leiche wurde festgestellt, dass der mutmaßliche Mord Züge einer Hinrichtung trug. So wurde der 41-Jährige aus kurzer Distanz erschossen. Eines der beiden Einschusslöcher befand sich demnach im Nackenbereich des Opfers. Ein Passant hatte Kunzes Leiche im Bereich einer Kleingartenanlage entdeckt.

Fahndungserfolge bei "Aktenzeichen XY"

In einer erneuten Öffentlichkeitsfahndung fragen die Ermittler nun, wer den Getöteten in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli gesehen hat oder rund um den Tatzeitpunkt verdächtige Beobachtungen gemacht hat.

Der Fall wurde am Mittwochabend in "Aktenzeichen XY" behandelt. Zuletzt hatte es in Hessen Fahndungserfolge nach der Ausstrahlung von Kriminalfällen in der ZDF-Sendung gegeben. So gelang es Ermittlern, 37 Jahre nach dem Mord an der damaligen Schülerin Jutta Hoffmann aus dem Odenwald, einen Tatverdächtigen zu ermitteln. Außerdem wurde ein Mann festgenommen, der im Verdacht steht, im April 2019 eine Frau in Frankfurt überfallen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben.