Tote Fische, gesammelt in zwei Eimern, die auf dem Boden stehen.

In einer Teichanlage im Vogelsbergkreis sind unzählige Fische verendet. Das Technische Hilfswerk versucht nun, den Teich und seine übrigen Bewohner zu retten.

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700 Kilogramm toter Fische aus Angelteich geborgen

Tote Fische in Lautertal
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Wo abends noch ein idyllischer Angelsee ruhte, bot sich in Lautertal (Vogelsberg) diese Woche ein erschreckender Anblick: Etliche tote Fische trieben am Dienstag an der Wasseroberfläche. Ein Radfahrer entdeckte sie im Vorbeifahren und rief Bernd Steinmüller an: Er ist Vorsitzender des zuständigen Angelsportvereins - und sofort alarmiert.

"Ich habe sofort die Feuerwehr gerufen", berichtet Steinmüller. Die rückte mit 20 Einsatzkräften und sechs Pumpen an, um das Wasser umzuwälzen und mit Sauerstoff zu versorgen. Über Nacht war der Teich umgekippt: Nur noch rund ein Prozent Sauerstoff habe man im Wasser gemessen, sagt Gemeindebrandinspektor Sebastian Wulff: "Das ist für Fische absolut tödlich."

Weitere Fische könnten am Grund liegen

Rund 700 Kilogramm tote Fische wurden Stand Mittwochvormittag aus dem Gewässer gezogen. Es könnten aber noch deutlich mehr werden, fürchtet Steinmüller: "Viele liegen wahrscheinlich noch am Grund." Karpfen, Hechte, Weißfische und Aale leben unter anderem in dem 3,5 Hektar großen See, der dem Angelverein gehört.

Weil es über Wochen zu trocken und heiß war, bekommt der See kaum noch Frischwasser: Das fließt sonst über einen kleinen Zulauf, den Eisenbach, ein, erklärt Steinmüller. Doch vom Bach sei im Dürre-Sommer nur ein Rinnsal übrig geblieben.

Brenzlig war die Lage schon einmal vor zwei Jahren, berichtet der Gemeindebrandinspektor. Auch damals rückte die Feuerwehr an, um die Tiere zu retten. Jetzt sei es noch deutlich ernster. Hoffnung sehen er und der Angelverein dennoch: Nach stundenlangem Einsatz konnte die Feuerwehr mit ihren Pumpen den Sauerstoffgehalt im Wasser zumindest etwas erhöhen.

THW noch bis Freitag vor Ort

Inzwischen arbeitet das Technische Hilfswerk weiter daran, das Gewässer und seine Tierwelt zu retten: Mit Kräften aus Lauterbach, Alsfeld und Hanau, die noch stärkere Pumpen mitgebracht haben.

Bernd Steinmüller hofft, dass die Retttung glückt - andernfalls wäre es "das Schlimmste, was in 50 Jahren Angelverein passiert ist", sagt er und rechnet mit rund 100.000 Euro Schaden, sollten alle Fische in der Teichanlage verenden. Bis Freitag soll der Einsatz des THW andauern.