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Teil-Baustopp an A49-Baustelle aufgehoben

Baustelle mit Erdhügeln, die mit Plastikplane abgedeckt sind. Davor ein Schild "Betreten der Baustelle verboten" an einem Zaun.

Rund drei Monate nach dem vorübergehenden A49-Baustopp bei Stadtallendorf kann das umstrittene Autobahn-Projekt weitergehen. Dort gefundener Sprengstoff im Erdreich soll nun unter der Fahrbahndecke vergraben werden.

Auf der Baustelle der A49 bei Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf) kann rund drei Monate nach dem Teil-Baustopp wieder ohne Beschränkung am Autobahn-Ausbau gearbeitet werden. Der nach dem Fund von Sprengstoffspuren verhängte Teil-Baustopp sei aufgehoben worden, teilte das Regierungspräsidium Gießen am Mittwoch mit. "Der Altlastenverdacht hat sich nicht bestätigt. Es besteht keine Gefährdung für den Boden, das Grundwasser oder den Menschen."

Das sei das Ergebnis von Nachuntersuchungen in dem vom Stopp betroffenen Baustellenbereich bei Stadtallendorf. Die Analyse bezog dem Regierungspräsidium zufolge die Baugrube sowie dort bereits aus- und wieder eingebautes Material ein. Auf der Baustelle waren zuvor bereits tiefer liegende Schichten ausgehoben und an einer anderen Stelle wieder eingebaut worden.

In "überwiegender Anzahl" keine Schadstoffe

In der überwiegenden Anzahl der Bodenproben seien keine Schadstoffe nachgewiesen worden. Dazu zählten sprengstofftypische Verbindungen oder Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). In zwei Bereichen sei eine sehr geringe Menge des Sprengstoffs TNT nachgewiesen worden sowie in einem weiteren Areal eine geringfügige PAK-Belastung. Die Konzentrationen hätten aber unter den Grenzwerten gelegen, sagte ein Behördensprecher.

Das Regierungspräsidium hatte im Mai den teilweisen Baustopp angeordnet. Ein Chemielehrer aus dem Raum Marburg hatte zuvor durch Zufall auf einem großen Erdhaufen neben der A49-Baustelle verdächtige, sprengstoffähnliche, gelblich verfärbte Klümpchen entdeckt.

Naheliegend: Denn die geplante A49 führt in dem Bauabschnitt unter anderem durch ein Gelände, auf dem sich im Zweiten Weltkrieg die größte Sprengstofffabrik Europas befand.

Die Karte zeigt einen Teil der geplanten A49-Trasse mit Verortung der Hexyl-Fundstelle und der sanierten Flächen.

Keine Hexyl-Belastung in Baugrube

Analysen der gefundenen Klümpchen bestätigten später, dass es sich um den Sprengstoff Hexyl handelt. Daraufhin seien auf dem Areal Bodenproben genommen worden. Eine Hexyl-Belastung in der Baugrube sei nicht festgestellt worden. Der Behörde zufolge kann nach dem Untersuchungsergebnis ausgehobenes Erdreich auf der Baustelle bleiben oder dort wie vorgesehen "schadlos" weiter verwendet werden.

Vorsorglich habe sich die Baugesellschaft jedoch dazu entschieden, die Bodenbereiche mit den geringfügigen Belastungen getrennt auszubauen. Diese sollen innerhalb des Geländes des früheren Sprengstoffwerks unter der später wasserdicht verschlossenen Fahrbahndecke eingebaut werden, teilte das Regierungspräsidium mit.

An dem umstrittenen Lückenschluss der A49 wird seit 2021 gebaut. 2024 sollen die Arbeiten beendet sein - die A49 soll Kassel und Mittelhessen an die A5 anschließen.

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