Ein ehrenamtliches Netzwerk setzt sich in Hessen gegen Lichtverschmutzung ein.

Die Zunahme des Kunstlichts habe gravierende Auswirkungen auf die ökologische Vielfalt und die biologischen Systeme, sagte Koordinator Thomas Düring der Nachrichtenagentur epd. Das Netzwerk berate Städte und Gemeinden bei Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung. Städte könnten etwa festlegen, künstliches Licht nur bei Bedarf und möglichst gedimmt einzuschalten.

Eine aktuelle Untersuchung habe ergeben, dass die Lichtverschmutzung jedes Jahr global um zehn Prozent zunehme, berichtete der Chemiker. Die Abwesenheit von natürlicher Dunkelheit wirke sich auf fast alle Lebewesen aus. Das weiße Licht der Straßenlaternen sei tödlich für Insekten. Vögel würden in ihrem biologischen Rhythmus gestört. Igel umgingen Gartenbeleuchtung weiträumig, weshalb sich Schnecken in den Gärten ungestört ausbreiten könnten.

Beim Menschen bringe künstliches Licht die Produktion des Hormons Melatonin durcheinander. Daraus könnten Schlafstörungen und ein erhöhtes Krebsrisiko resultieren, sagte Düring.

Das Netzwerk aus Juristen, Städteplanern, Naturschützern, Ärzten und Ingenieuren besteht seit April 2022.