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Kein DNA-Treffer bei Muttersuche

Foto eines Feldwegs in der Landschaft. Am Rand leicht verdeckt ein blauer Müllsack (in dem der Leichnam verborgen war). Ein roter Pfeil markiert in dem Bild die Stelle.

Vor knapp einem Jahr bat die Staatsanwaltschaft Gießen mehr als 600 Frauen zur Abgabe einer DNA-Probe. So sollten sich Hinweise auf einen mehr als 20 Jahre alten Mordfall ergeben. Dazu ist es nicht gekommen.

Bei der Suche nach der Mutter eines toten Babys haben die Ermittler auch nach der Auswertung hunderter DNA-Proben keine Spur zu der Frau. Es seien 450 Speichelproben abgeglichen worden, "leider mit negativem Ergebnis", sagte Thomas Hauburger, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen.

Vor fast einem Jahr hatte die Staatsanwaltschaft rund 600 Frauen zur Abgabe einer Speichelprobe gebeten, um so die Mutter des vor mehr als 20 Jahren bei Büdingen (Wetterau) tot aufgefundenen Säuglings zu finden. Die Hoffnung: Durch die Mutter mehr über die Todesumstände des Kindes zu erfahren.

Ein Spaziergänger hatte im April 1999 die Leiche des neugeborenen Mädchens entdeckt, verpackt in einem Müllsack. Die Ermittler nannten das Kind später Sabrina. Was mit dem Mädchen geschehen war, blieb unklar. 2019 kamen die Ermittler in dem Fall einen Schritt weiter: Experten gelang es, eine vollständige DNA des Babys aus sichergestellten Leberzellen zu gewinnen. Das eröffnete die Möglichkeit für eine DNA-Reihenuntersuchung Anfang November 2021.

"Sehr gute" Rücklauf-Quote

Die Polizei kontaktierte dafür 617 Frauen, die 1999 in der Nähe des Fundorts der Babyleiche lebten und damals zwischen 13 und 30 Jahre alt waren. Der Rücklauf von 450 genommenen Proben bedeute eine sehr gute Quote, sagte Oberstaatsanwalt Hauburger. Weitere 60 Frauen habe man nicht erreichen können, da sie ins Ausland oder unbekannt verzogen oder mittlerweile gestorben seien.

Die Ermittlungen zu den weiteren Frauen, die bislang keine Speichelprobe abgegeben haben, dauern an.

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