Darmstadt Mordanklage gegen Ex-Polizistin nach Messerattacke auf Ehemann und Sohn

Eine ehemalige Polizistin soll im Oktober ihren Mann und ihren zehnjährigen Sohn in Darmstadt mit einem Messer getötet haben. Nun wird sie angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord, Totschlag und versuchten Totschlag vor.

Zwei Beamte der Spurensicherung vor einem Wohnhaus in Darmstadt-Arheiligen
Spurensicherung in Darmstadt-Arheilgen (Archiv) Bild © picture-alliance/dpa

Nachbarn riefen die Polizei im Oktober vergangenen Jahres zu einem Mehrfamilienhaus im Darmstädter Stadtteil Arheilgen, nachdem sie Schreie gehört hatten. Die Einsatzkräfte entdeckten wenig später zwei Schwerverletzte und zwei Tote in Haus und Garten.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt Anklage gegen die 43 Jahre alte Bewohnerin des Hauses erhoben, wie die Behörde dem hr am Mittwoch bestätigte. Die Frau soll ihren Mann und ihren zehnjährigen Sohn mit einem Messer getötet und danach versucht haben, einen weiteren Sohn und sich selbst umzubringen. Darauf soll auch ein gefundener Abschiedsbrief hindeuten.

Tatverdächtige für schuldfähig befunden

Zum Tatzeitpunkt habe sich die Frau wegen privater Probleme in einem psychisch labilen Zustand befunden. Trotzdem sieht die Staatsanwaltschaft sie als schuldfähig an - und klagt sie wegen Verdachts des Mordes, Totschlags und versuchten Totschlags an.

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Bei der Frau handelt es sich um eine ehemalige Polizistin, die aber bereits seit 2015 krankheitsbedingt im vorzeitigen Ruhestand war. Bei der Tat sei keine Dienstwaffe benutzt worden, hatte das Darmstädter Echo damals berichtet.

Prozess wohl im Herbst

Die Rettungskräfte fanden die Frau schwer verletzt in der Gartenhütte auf dem Grundstück des Mehrfamilienhauses. Sie kam in ein Krankenhaus und musste vorübergehend in ein künstliches Koma versetzt werden. Ihr neun Jahre alter zweiter Sohn erlitt durch die Attacke "diversen Verletzungen", wie die Polizei damals berichtete, und kam ebenfalls schwer verletzt in ein Krankenhaus.

Ob die Anklage zugelassen wird, muss das Landgericht Darmstadt entscheiden. Der Prozess könnte dann voraussichtlich im Herbst beginnen.

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Hilfe bei Suizidgedanken

Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und auch geheilt werden. Hier finden Sie Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige.

Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenfrei und anonym erreichbar unter der bundeseinheitlichen Telefonnummer: 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222.

Um die Anonymität der Anrufer zu wahren, ist die Übermittlung der Rufnummer gesperrt und wird somit in keinem Display der Telefonseelsorge angezeigt. Anrufe bei der Telefonseelsorge werden auch im Einzelverbindungsnachweis nicht aufgeführt.

Auch im Internet kann die Telefonseelsorge kontaktiert werden unter: telefonseelsorge.de

Weitere Informationen zu Hilfsangeboten - beispielsweise Selbsthilfegruppen - finden sich auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: suizidprophylaxe.de

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Sendung: hr1,

Quelle: hessenschau.de