Erschlagen und zerstückelt Urteil zu Kasseler Axt-Mord erwartet

Da ein Mann aus Kassel eine Affäre mit seiner Lebensgefährtin vermutete, soll er einen 26-Jährigen erschlagen und die Leiche zerteilt haben. Der Tatverdächtige hat bereits gestanden, nun geht es um die Länge der Haftstrafe.

Prozess zum Kasseler Axt-Mord
Im Prozess zum Kasseler Axt-Mord werden die Urteile gesprochen. Im Vordergrund und verpixelt: der 29 Jahre alte Angeklagte. Bild © picture-alliance/dpa

Im Prozess um einen Axt-Mord in Kassel werden an diesem Donnerstag die Plädoyers und das Urteil erwartet. Der 29 Jahre alte Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft im Juni 2024 einen wohnungslosen 26-Jährigen in seiner Wohnung heimtückisch erschlagen haben, als dieser schlief. Das Opfer habe zu der Zeit mit dem Angeklagten in einem Zimmer gelebt. Später soll er dessen Leiche zerteilt und an mindestens zwei Orten in Kassel versteckt haben. 

Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Angeklagte fälschlicherweise davon ausging, dass seine Lebensgefährtin eine Affäre mit dem Opfer hatte. Bereits zuvor sei der Mann durch starke Eifersucht aufgefallen.

Geständnis am ersten Prozesstag

Der 29-Jährige hatte zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Kassel eingeräumt, seinen ehemaligen Mitbewohner mit einer Axt erschlagen zu haben. Auch das spätere Zerstückeln und Verstecken der Leiche gestand er. Er bestritt allerdings, dass das Opfer geschlafen habe. Stattdessen sei der Tat ein Streit vorausgegangen. Er habe befürchtet, der 26-Jährige könne ihn mit einem Messer töten. Deshalb habe er die Axt genommen und zweimal auf den Kopf des Opfers eingeschlagen. 

Die Mordwaffe habe er schon länger in dem Raum gelagert, da er sich bedroht gefühlt habe. Aus Angst vor einer Strafverfolgung habe er nicht den Krankenwagen gerufen und das Zimmer zunächst abgeschlossen. Er gab zudem an, in den Stunden vor der Tat Alkohol und verschiedene Drogen wie Cannabis und Fentanyl konsumiert zu haben.

In dem Prozess muss sich der Angeklagte zusätzlich wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Im Januar 2024 soll er mit einem Messer auf einen anderen Mann eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt haben. Als Motiv nannte die Staatsanwaltschaft einen Streit über Drogenkonsum.

Sendung: hr1 ,

Quelle: dpa/lhe