Umgestürzte Bäume, Feste unterbrochen Unwetter zieht über Hessen
Erst heiß und schwül, dann nass und ungemütlich: Aus dem Westen sind am Wochenende unwetterartige Luftmassen über Hessen gezogen. Auf der A4 in Osthessen musste die Fahrbahn zeitweise wegen starker Verschmutzung gesperrt werden.
Am Sonntag warnte der Deutsche Wetterdienst erneut vor schweren Gewittern und heftigem Starkregen. Gegen 14 Uhr galten in acht Landkreisen Unwettervorwarnungen. Nach gut einer Stunde mit teils heftigem Regen und hörbarem Donnergrollen wurden die Unwetterwarnungen wieder zurückgestuft.
Unwetter legt A4 lahm - lange Staus
In Osthessen sorgt das Unwetter trotzdem für Einschränkungen: Auf der A4 zwischen Friedewald und Bad Hersfeld (beide Hersfeld-Rotenburg) stoppte der Verkehr in beiden Richtungen. Wie die Polizei meldet, war die Fahrbahn im Baustellenbereich stark verschmutzt.
Feuerwehr und Straßenmeisterei waren demnach im Dauereinsatz. Die Autobahn habe in der Folge für rund eine Stunde voll gesperrt werden müssen. Es bildete sich ein längerer Stau.
Umgestürzte Bäume, CSD-Party in Wiesbaden muss pausieren
Bereits am Samstag war vom Westen her starker Regen und teils schwere Gewitter über Hessen hinweggezogen. In mehreren Regionen stürzten Bäume um und wurden Äste umhergeweht - wie etwa auf der L2041 zwischen Wehrheim und Köppern im Hochtaunuskreis. Dort lagen am späten Nachmittag in beiden Richtungen umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn. In Flörsheim fiel ein Baum auf ein geparktes Auto.
Auch auf der A5 von Darmstadt Richtung Heidelberg fiel ein Baum zwischen Darmstadt-Eberstadt und Seeheim-Jugenheim auf die Fahrbahn.
In Wiesbaden musste wegen des Gewitters mit Starkregen am späten Samstagnachmittag das "Pride"-Festival des Christopher Street Days kurzzeitig unterbrochen werden. Nach den Worten eines Polizeisprechers sollte jedoch am Abend weitergefeiert werden.
In Weilburg und Königstein (Hochtaunus) mussten laut Polizei laufende Ritterspiele zwischenzeitlich unterbrochen werden.
Der Osten und Norden des Landes kamen ohne unwetterbedingte Einsätze davon, wie die jeweiligen Polizeisprecher erklärten.
Ähnlich sieht es am Sonntag aus, erklärt hr-Meteorologe Niko Renkosik: Vor allem in der ersten Tageshälfte sind gebietsweise Schauer und Gewitter unterwegs, die kräftig ausfallen und Starkregen bringen können. Ab dem Mittag sollen die Niederschläge dann nach und nach in Richtung Osten weiterziehen. Bis zum Abend kann es allerdings ungemütlich bleiben bei Höchstwerten von 21 bis 27 Grad.
Zum Wochenstart am Montag wird die Luft spürbar angenehmer: Bei Höchstwerten zwischen 18 und 24 Grad sei es nicht mehr schwül. Bei einem Mix aus Sonne und Wolken gebe es nur einzelne Schauer.
Ab Dienstag wohl wieder unfreundlich
Die Wetterberuhigung hält aber wohl nicht lange an. Am Dienstag zeigt sich das Wetter erst noch freundlich. Im Laufe des Tages sollen aber von Südwesten her wieder dichtere Wolken aufziehen. Dann könne es örtlich kräftige Schauer und Gewitter geben. Die Temperaturen sollen zwischen 20 und 26 Grad liegen.
Der Frühling in Hessen war außergewöhnlich sonnig, warm und trocken: Mit 710 Sonnenstunden wurde der dritthöchste Wert seit 1951 gemessen. Die Temperaturen lagen im Schnitt 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel. Laut Deutschem Wetterdienst fiel nur etwa die Hälfte des üblichen Regens. Besonders Süd- und Osthessen sind betroffen, teils herrscht dort sogar außergewöhnliche Dürre.