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Schwer vernachlässigte Tiere von Privatgrundstück gerettet

Hundepfote

Dutzende Vierbeiner und exotische Tiere im verwahrlosten Zustand hat das Veterinäramt auf einem Privatgrundstück in Osthessen entdeckt. Sie hatten sich offenbar unkontrolliert vermehrt.

Bei den geretteten Tieren handelt es sich um 48 Katzen, 36 Hunde, zwei Meerschweinchen sowie mehrere Vogelspinnen und Schlangen. Sie seien völlig verwahrlost und abgemagert gewesen, sagte eine Sprecherin des Kreises Hersfeld-Rotenburg am Dienstag.

Bereits Ende März seien die rund 100 Tiere nach einem Hinweis beim zuständigen Veterinäramt entdeckt und von dem Privatgrundstück in Hohenroda geholt worden.

"Ein Bild, das alle erschüttert hat"

Wie die Tiere dort genau untergebracht waren, konnte die Sprecherin nicht sagen. "Angesichts der vorgefundenen Situation vor Ort mussten wir schnell und koordiniert handeln", hieß es in einer Mitteilung des Kreises. "Vor Ort offenbarte sich ein Bild, das alle Beteiligten tief erschüttert hat."

Aufgenommen wurden die Tiere "innerhalb von nur sechs Stunden" von Tierheimen in Bad Hersfeld, Eschwege, Fulda-Hünfeld sowie Felsberg-Beuern und Springen (Thüringen), hieß es in der Mitteilung weiter. Die Rettungsaktion war nur durch das "außergewöhnliche Engagement und die Kooperation der befreundeten Tierheime" möglich, sagte David Schiefen, stellvertretender Amtstierarzt des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.

Bei früherer Kontrolle keine Verstöße

Das Grundstück, auf dem die vernachlässigten Tiere gefunden wurden, war im vergangenen Sommer vom Veterinäramt kontrolliert werden. Damals hätten die Mitarbeiter keine gravierenden Verstöße gegen den Tierschutz festgestellt, hieß es. Durch "fehlende Geschlechtertrennung und Kastration" müsse es seitdem zu einer "eskalierenden Vermehrung" der Tiere gekommen sein.

Als Konsequenz hat das Veterinäramt den Tierhaltern nun ein Haltungs- und Betreuungsverbot von Tieren ausgesprochen. Die Tiere wurden seit März in den Heimen aufgepäppelt und wurden teilweise bereits zur Vermittlung freigegeben, wie die Kreissprecherin sagte.

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