Schaden in Millionenhöhe Gebärdendolmetscher soll mit Tausenden falschen Rechnungen betrogen haben
Ein Gebärdensprachdolmetscher soll vielfach Leistungen gegenüber Krankenkassen falsch abgerechnet haben. Es geht um 3.500 Rechnungen und Gelder in Millionenhöhe.
Das Landeskriminalamt (LKA) hat am Donnerstagmorgen die Wohnung eines Gebärdensprachdolmetschers in Hessen durchsucht. Dem 57-Jährigen wird vorgeworfen, seit 2019 Leistungen falsch gegenüber Krankenkassen abgerechnet zu haben. Das teilte das LKA zusammen mit der Staatsanwaltschaft Fulda mit.
Der 57-Jährige soll Arztstempel gestohlen sowie Leistungsbestätigungen und Abtretungserklärungen gefälscht haben. Mit einer Abtretungserklärung können Patienten Leistungsansprüche gegenüber ihrer Krankenkasse an Dienstleister übertragen. So soll der Gebärdensprachdolmetscher nicht erbrachte Leistungen bei den Krankenkassen eingereicht haben.
Vorbereitete Rechnungen und verschiedene Arztstempel
Insgesamt soll es sich um 3.500 Rechnungen handeln. Es geht um einen Gesamtbetrag von mehr als einer Million Euro.
Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurden vordatierte Rechnungen, unterschiedliche Arztstempel, mehrere Mobiltelefone, Bargeld, Wertgegenstände wie Uhren, Kunstdrucke, Goldmünzen und eine Handtasche im Wert von 40.000 Euro gefunden. Wo die Durchsuchung stattfand, wollte ein Sprecher des LKA zunächst nicht sagen.