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Gefahrgut-Laster auf A3 umgekippt

Unfall mit einem Gefahrgut-Lastwagen auf der A3

Nach einem Lkw-Unfall ist die A3 zwischen Bad Camberg und Limburg-Süd 15 Stunden lang komplett gesperrt gewesen. Der Verkehr staute sich auf vielen Kilometern.

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Drohnenflug: Autobahnsperrung nach Lkw-Unfall auf A3

Unfall eines Gefahrgutlastwagens auf der A3 - Vogelperspektive auf zwei verunglückte Lkw und die gesperrte Autobahn
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Die A3 zwischen Frankfurt und Köln ist am Mittwoch zwischen Bad Camberg (Limburg-Weilburg) und Limburg-Süd in beiden Richtungen gesperrt worden. Ein Gefahrgut-Lkw war am Vormittag auf einen weiteren Lkw aufgefahren und zur Seite gekippt, wie die Polizei mitteilte. Erst gegen 2 Uhr in der Nacht zum Donnerstag war die Unfallstelle geräumt und die Autobahn konnte wieder freigegeben werden - nach rund 15 Stunden.

Zwei Lkw-Fahrer wurden verletzt, unter ihnen der Fahrer des Gefahrgut-Lasters. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, der andere Mann kam leicht verletzt in eine Klinik.

Lösungsmittel giftig beim Einatmen

Die Feuerwehr sicherte laut Polizei die Unfallstelle in Schutzanzügen. Bei dem Gefahrgut handelt es sich um Dichlormethan, wie aus der Gefahr- und Stoffnummer am Tank hervorgeht (Gefahrnummer 60, UN-Nummer 1593). Es wird als Lösungsmittel verwendet und gilt als giftig beim Einatmen.

Vorsorglich, wie ein Sprecher der Autobahnpolizei West dem hr auf Nachfrage mitteilte, wurde der Auflieger des Gefahrgut-Lasters leer gepumpt. Es sei "nur ganz wenig von dem Gefahrgut" ausgetreten. Von dem Lösungsmittel sei nichts ins Erdreich eingedrungen.

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hr-Reporter auf A3: kilometerlange Staus nach Gefahrgut-Unfall

A3
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Die Leitstelle des Landkreises Limburg-Weilburg veröffentlichte gegen 17.30 Uhr als Vorsichtsmaßnahme eine Gefahrenmitteilung: "Aufgrund eines Gefahrgutunfalls auf der Bundesautobahn 3 in Höhe Brechen-Werschau verlassen Sie das Freie und begeben Sie sich in ein Gebäude", hieß es darin.

Anwohnerinnen und Anwohner sollten Fenster und Türen schließen sowie Gebäude-Lüftungsanlagen ausschalten. Dies diene zur Vorsorge, da ein Gefahrstoffaustritt im Rahmen der aktuellen Bergungsarbeiten nicht ausgeschlossen werden könne.

Bald darauf wurde die Warnung aufgehoben. Für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden, sagte ein Polizeisprecher.

Die Feuerwehr war mit zahlreichen Kräften im Einsatz.

Jedoch musste die Fahrbahn in Richtung Köln vorsichtshalber an der Unfallstelle gereinigt werden. Die Autobahn blieb bis in die Nacht gesperrt, während die Fahrspuren in der Gegenrichtung - nach Frankfurt - um kurz vor 21.30 Uhr wieder freigegeben werden konnten.

Lange Staus in beiden Richtungen

Die Verkehrsbehinderungen den ganzen Tag über waren erheblich: In beiden Richtungen staute sich der Verkehr zeitweise auf einer Länge von rund 20 Kilometern. Noch gegen 21 Uhr meldete die hr-Verkehrsredaktion eine Staulänge in Richtung Köln von 16 Kilometern, in Richtung Frankfurt von vier Kilometern. Die örtlichen Umleitungen waren zeitweise überlastet.

Den Sachschaden des Unfalls schätzt die Polizei auf rund 270.000 Euro.

Die hr-Verkehrsredaktion informiert hier laufend über die Verkehrslage und empfiehlt Umleitungen.

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