Bahnstrecke stundenlang gesperrt Millionenschaden bei Großbrand in Wächtersbach

In Wächtersbach hat es in einem Entsorgungsbetrieb gebrannt - zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Das bringt auch den Zugverkehr durcheinander. Die Feuerwehr musste außerdem zu einem Brand im Industriegebiet von Großkrotzenburg ausrücken.

Dunkle Rauchwolken und Flammen direkt neben einer Bahnstrecke
Der Betrieb in Wächtersbach liegt unmittelbar neben einer Bahnstrecke. Bild © privat

Die Anwohnerinnen und Anwohner rund um Wächtersbach (Main-Kinzig) erreichte am Montagvormittag um kurz vor 10 Uhr eine Warnmeldung: Großbrand in einem Entsorgungsbetrieb, eine Lagerhalle war in Flammen aufgegangen. Eine schwarze Rauchsäule war weithin sichtbar.

Nach Angaben der Polizei hat sich möglicherweise ein unrechtmäßig entsorgter Akku im Müllschredder entzündet. Das Feuer sei dann auf die Halle übergegangen und habe diese "nahezu vollständig zerstört". Auch die Müllverarbeitungsanlage sei erheblich beschädigt worden. Vermutlich wird die Lagerhalle abgerissen.

Die Polizei geht von einer Schadenshöhe von mindestens zwei Millionen Euro aus.  

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Lagerhalle in Wächtersbach geht in Flammen auf

Brand nahe einer Bahnstrecke in Wächtersbach.
Bild © 5vision.news
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Die Feuerwehr brachte den Brand gegen Mittag unter Kontrolle und verhinderte, dass die Flammen auf andere Gebäude und einen nahegelegenen Baumarkt übergriffen. Wie die Polizei mitteilte, dürften sich die Nachlöscharbeiten bis tief in die Nacht zu Dienstag hinziehen. Die Feuerwehrleute rechneten mit noch vorhandenen Glutnestern in den Müllbergen.

Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Fulda gesperrt

Durch den dicken schwarzen Rauch, der sich gebildet hatte, war am Morgen die Sicht auf der nahegelegenen A66 teilweise eingeschränkt.

Für Zugreisende hat der Großbrand weitreichende Folgen bis in den Abend hinein: Da der Betrieb unmittelbar an einer Bahnstrecke liegt, wurde die Strecke zwischen Frankfurt und Fulda gesperrt, wie die Deutsche Bahn am Morgen meldete. Zum einen griff das Feuer auf die Böschung entlang der Gleise über. Das Feuer war freilich schnell gelöscht.

Schwerer wog, dass ein angrenzendes Umspannwerk vorsorglich vom Netz genommen worden war. Die Bahn wollte die Oberleitungen und das Umspannwerk auf mögliche Schäden hin überprüfen. Gegen 19 Uhr war noch unklar, wann wieder Züge auf der Strecke rollen.

Reisende (von hinten), teils mit Gepäck, verlassen an einem Bahnhof einen Zug, im Hintergrund eine Rauchsäule
Das Feuer in Wächtersbach brachte auch den Zugverkehr auf der Strecke Frankfurt-Fulda durcheinander. Bild © Medienkontor Fulda

Fernzüge von Frankfurt nach Hamburg oder von Frankfurt nach Dresden wurden umgeleitet. Für die Reisenden bedeutet das: rund 40 Minuten längere Fahrzeit. Einzelne Verbindungen könnten auch ganz entfallen, so die Bahn.

Verpuffung und Brand vor wenigen Tagen

In dem Wächtersbacher Entsorgungsbetrieb hatte es bereits am Donnerstag infolge einer Verpuffung gebrannt. Zwei Mitarbeiter wurden dabei leicht verletzt, der Schaden betrug rund 300.000 Euro. Die Polizei berichtete, dass unter zu schredderndem Sperrmüll eine Gasflasche gelegen habe.

Die noch nicht vollständig entleerte Gasflasche kam in den Schredder und explodierte. Die Polizei ermittelt deshalb wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung. 

Schwarze Rauchwolke über Großkrotzenburg

Nicht nur in Wächtersbach, auch im Industriegebiet in Großkrotzenburg (Main-Kinzig) musste die Feuerwehr am Montagmorgen zu einem Brand ausrücken. Laut Polizei war das Feuer gegen 8.15 Uhr in einer Lagerhalle eines Recyclingbetriebs ausgebrochen. Der Recyclingbetrieb befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk Staudinger.

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Patrick Eltner von der Freiwilligen Feuerwehr Großkrotzenburg
Patrick Eltner von der Freiwilligen Feuerwehr Großkrotzenburg Bild © hr
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Die schwarzen Rauchwolken waren weithin sichtbar. Auch hier war ein Großaufgebot der Feuerwehr im Einsatz, um den Brand zu löschen.

Hausmüll in Flammen - Warnung wegen Großbrand

In der Halle war Hausmüll laut Polizei aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Die Polizei rechnet mit einem Schaden im sechsstelligen Bereich aus. Verletzt wurde niemand.

Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden per Warnmeldung vor Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen gewarnt – auch in den Hanauer Stadtteilen Klein-Auheim und Großauheim. Fenster und Türen sollten geschlossen, Lüftungen und Klimaanlagen abgeschaltet werden. Die Meldung wurde gegen 13.30 Uhr aufgehoben.

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Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de/Antje Buchholz und Bernhard Böth; dpa/lhe