Staatsschutz ermittelt Hakenkreuze auf Gedenktafel für Synagoge in Darmstadt geschmiert

Mit Hakenkreuzen und einem politischen Schriftzug ist eine Gedenkstätte für die frühere Synagoge in Darmstadt beschmiert worden. Der Staatsschutz ermittelt.

Gedenktafel der Synagoge der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde in Darmstadt
So sieht die Gedenktafel in Darmstadt aus (Archivbild) Bild © Wissenschaftsstadt Darmstadt

Unbekannte haben in Darmstadt eine Gedenkstätte für die frühere Synagoge in der Bleichstraße beschmiert. Die antisemitischen und politischen Schmierereien wurden am Freitagnachmittag entdeckt, wie die Polizei dem hr am Samstag mitteilte.

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Zwei schwarze Hakenkreuze wurden demnach auf die Gedenktafel aus Sandstein gesprüht. Vor dem Stein liege eine Granitplatte mit einem Davidstern. In diese ritzten die Unbekannten laut Polizei den Schriftzug "free palestine".

Die Gedenkstätte erinnert an die ehemalige jüdische Synagoge, die in der NS-Zeit zerstört wurde.

Stadt reagiert mit Sichtschutz

Die Stadt hat als erste Maßnahme einen Bauzaun errichten lassen, wie Ordnungsdezernent Paul Wandrey (CDU) dem hr berichtete. Die Gedenkstafel soll nun von einer Spezialfirma gereinigt werden.

Der Staatsschutz ermittelt. Das ist immer dann der Fall, wenn etwa von politisch motivierten oder staatsbedrohenden Aktivitäten auszugehen ist.

Gedenkstätte schon einmal beschmiert

Es ist nicht das erste Mal, dass der Gedenkort Ziel einer solchen Tat wurde: Schon im Oktober 2024 wurde dieselbe Tafel und der Davidstern mit Hakenkreuzen besprüht.

Die Synagoge der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde war 1906 eröffnet und in der Pogromnacht 1938 zerstört worden. Der Gedenkstein wurde 1983 aufgestellt und erinnert mit einer Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache an das Gotteshaus. Der Davidstern auf dem Boden besteht laut Stadt aus Granitsteinen aus dem früheren Konzentrationslager Flossenbürg (Bayern).

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de