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Tödlicher Unfall in Kletterhalle in Neu-Anspach

Das Bild zeigt eine Kletterwand von unten. Zu sehen sind die Füße eines mit einem Seil gesicherten Kletterers.

In Neu-Anspach ist ein Mann in einer Kletterhalle tödlich verunglückt. Er soll aus zehn Metern Höhe gestürzt sein - möglicherweise wegen eines nicht richtig geknüpften Sicherungsknotens.

In einem Kletterzentrum in Neu-Anspach (Hochtaunus) ist am Donnerstag ein 68 Jahre alter Mann bei einem Kletterunfall ums Leben gekommen. Er stürzte laut Polizei aus rund zehn Metern Höhe auf den Boden und starb an seinen Verletzungen.

Sicherungsknoten möglicherweise falsch geknüpft

Die Betreiber der Kletterhalle, die zum Deutschen Alpenverein (DAV) gehört, teilten mit, der 68-Jährige sei mit einer privat organisierten Seniorenklettergruppe in der Halle gewesen. Zeugen zufolge sei er "Toprope" geklettert. Dabei läuft das Seil am Ende der Kletterroute durch einen Karabiner, eine zweite Person sichert den Kletternden von unten.

Es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, gab die Polizei auf hr-Anfrage an. Demnach habe sich beim Abseilen das Sicherungsseil des 68-Jährigen gelöst. Das Kletterzentrum hatte zuvor mitgeteilt, nach dem Unfall einen nicht fertig geknüpften Anseilknoten in einem Haken entdeckt zu haben.

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Kletter-Trainer James Man: "Vier-Augen-Prinzip ist wichtig"

Das Bild zeigt zwei Kletterer in einer Kletterhalle. Sie kontrollieren gegenseitig ihre Sicherungsseile.
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Nur wenige Todesfälle in Kletterhallen

Der Deutsche Alpenverein (DAV) und das Neu-Anspacher Kletterzentrum zeigten sich betroffen. "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen des Verstorbenen", sagte der Vorsitzende der DAV-Sektion Hochtaunus Oberursel, Thomas Flügel. Die Kletterhalle bleibe am Freitag geschlossen.

Tödliche Unfälle in Kletterhallen seien sehr selten, teilte das Kletterzentrum mit. Der Todesfall in Neu-Anspach sei der zwölfte seit dem Jahr 2000. Toprope gilt laut DAV als besonders sichere Form des Kletterns.

Transparenzhinweis zum Audio: James Man ist Redakteur im hr. Im hr1-Interview äußert er sich in seiner Funktion als Sportkletterer und Kletter-Trainer.

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