Mike Josef und Uwe Becker nebeneinander, umringt von Presse. Auf dem Foto eine kleine Grafik mit einer blau eingefärbten Fläche (Umriss Stadt Frankfurt), dem Wappen der Stadt Frankfurt und einem Wahlkreuz.

Frankfurt hat einen neuen Oberbürgermeister - es war ebenso knapp wie spannend. Hier erste Analysen, warum Sozialdemokrat Mike Josef die Wahl gewann.

1. Schwarz-Grün war für Frankfurts Wähler nicht attraktiv genug.

Wer gewann die Stimmen aus dem grünen Lager? Anscheinend konnte mehrheitlich Mike Josef die Stimmen derer einsammeln, die im ersten Wahlgang die grüne Kandidatin Manuela Rottmann wählten.

Darauf deutet dies hin: Die Stadtteile, in denen die Grüne viele Wähler hatte, sind die, in denen der SPD-Kandidat Josef vorne lag - mit der einen Ausnahme Riederwald, einer klaren SPD-Hochburg mit wenig grünen Wählern. Hier hatte Josef schon im ersten Wahlgang mit großem Abstand gewonnen.

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Dass Josef bei den Grünen-Wählern derart punktete, war nicht unbedingt abzusehen - schließlich hat Hessen auf Landesebene eine stabile schwarz-grüne Koalition, und Uwe Becker (CDU) gilt als Kandidat der Mitte, der auch für bürgerliche Grüne durchaus wählbar schien.

Diese Hoffnung der Union hat sich nicht erfüllt - und es scheint auch nicht so, dass die Grünen-Wähler in der Stichwahl mehrheitlich zuhause blieben: Zwischen grünen Stimmanteilen und der Wahlbeteiligung gibt es keinen klaren Zusammenhang.

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2. Stichwahlbeteiligung: so lala, aber nicht ungewöhnlich niedrig

Bei einer Stichwahl bleibt ein Teil derer, die im ersten Wahlgang noch wählen waren, zuhause - das war in Frankfurt bei allen vergangenen Wahlen so. Diesmal lag die Wahlbeteiligung 12,2 Prozent niedriger als im ersten Wahlgang - vergleichbar der Stichwahl von 2001 und deutlich höher als in der letzten Stichwahl 2018, als die Wahlbeteiligung im Stechen um 19,7 Prozent niedriger war als im ersten Wahlgang.

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Erfreulich für die Demokratie: Die Wahlbeteiligung insgesamt ist seit den vergangenen Frankfurter OB-Wahlen erneut gestiegen.

3. Briefwähler wählen anders - aber nicht so viel anders

Insgesamt 88.941 Frankfurterinnen und Frankfurter haben sich per Briefwahl an der Abstimmung beteiligt - das sind 49,3 Prozent aller derjenigen, die zur Wahl gingen. Es waren bei der Stichwahl sogar noch einmal mehr Briefwahlstimmen als beim ersten Wahlgang, als 87.452 Briefwahlstimmen eintrafen (42,6 Prozent). So weit, so erwartbar - schließlich wählt inzwischen regelmäßig rund die Hälfte der Wähler bei kommunalen Wahlen per Briefwahl, wozu auch Corona einen Beitrag geleistet hat.

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Interessant ist, dass das Ergebnis nur der Briefwahlstimmen deutlich knapper ausgefallen wäre als die Stichwahl im Wahllokal: Am Wahltag konnte Mike Josef also einen höheren Anteil der Wählerinnen und Wähler überzeugen als in den vor dem Wahltag abgegebenen Briefwahlstimmen. Gewonnen hätte er aber auch die Wahl bei den Briefwählern.

4. Das Westend bleibt stabil (schwarz)

Während die Frankfurter Innenstadtbezirke auch bei dieser Stichwahl eher dem SPD-Kandidaten zuneigten als die Stadtteile am Stadtrand, ist das Westend die schwarze Wagenburg im roten Frankfurter Zentrum - mit einer stabilen Mehrheit für CDU-Kandidat Becker, die er dort schon im ersten Wahlgang hatte.

Im südlichen Teil des Westends hatte Becker mit 61 Prozent der Stimmen sogar fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Seine stärksten Stadtteile sind Nieder-Eschbach (68,6 Prozent), Nieder-Erlenbach (66,8 Prozent) und Harheim (65,9 Prozent).

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Eine Zwei-Drittel-Mehrheit wiederum erreichte Mike Josef im östlichen Teil des Nordends (68,7 Prozent), in Bornheim (66,5 Prozent) - und knapp, mit 65,8 Prozent, im stimmenzahlmäßig unbedeutenden Riederwald, der damit Josefs drittstärkster Stadtteil ist.

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