Grafik mit Hessenkarte - mit Einfärbung des Rheingau-Taunus-Kreises - und Portrait des Kandidaten Zehner

Bei der Landratswahl im Rheingau-Taunus-Kreis ist Christdemokrat Sandro Zehner im ersten Wahlgang zum neuen Landrat gewählt worden. Von dem Ergebnis zeigte er sich selbst überrascht.

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Neuer Landrat im Rheingau-Taunus-Kreis

Ein Reporter spricht mit dem gewählten Landrat Sandro Zehner.
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Sandro Zehner wird neuer Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises. Der 43 Jahre alte CDU-Politiker konnte bei der Direktwahl am Sonntag auf Anhieb die absolute Mehrheit auf sich vereinen und wird Nachfolger des parteilosen Frank Kilian, der nicht mehr angetreten war. Laut vorläufigem Endergebnis kam Zehner auf 52,8 Prozent der Stimmen.

Rabanus (SPD) wird Zweiter

Auf Platz zwei landete der SPD-Bewerber Martin Rabanus. Der langjährige Bundestagsabgeordnete wollte die Erfahrung aus seiner Berliner Zeit in das Amt als Landrat einbringen. Mit 24,9 Prozent erzielte der 51-Jährige aber nicht mehr als ein Achtungsergebnis.

Einzige Frau auf dem Wahlzettel war die Kreistagsabgeordnete Sigrid Hansen von den Grünen. Sie landete mit einem Stimmenanteil von 12,4 auf dem dritten Platz. Der AfD-Landtagsabgeordnete Frank Grobe kam auf 7,1 Prozent, der unabhängige Bewerber Oliver Eibeck erhielt 2,8 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag bei 40,2 Prozent. Wahlberechtigt waren knapp 147.000 Menschen in 17 Städten und Gemeinden.

Vom Bürgermeister zum Landrat

Mit Zehner steht damit wieder ein Christdemokrat an der Verwaltungsspitze in des Kreises. Zuletzt hatte die CDU den Landrat mit Bernd Röttger bis 2005 gestellt. Die Partei hatte Zehner früh nominiert, so dass er viel Zeit hatte, engagiert Wahlkampf zu machen.

Der gelernte Betriebswirt ist seit neun Jahren Bürgermeister von Taunusstein (Rheingau-Taunus). Als solcher war er 2019 als einziger Bewerber mit einem Zuspruch von 79,1 Prozent bestätigt worden.

Zehner überrascht: "Sensationelles Ergebnis"

Von seinem Wahlsieg als Landrat im ersten Anlauf zeigte er sich am Sonntagabend selbst überrascht. "Ich bin von einer Stichwahl ausgegangen", sagte er in der hessenschau des hr-fernsehens. "Umso größer ist die Freude. Das ist ein sensationelles Ergebnis."

Nach seinen vorrangigsten Aufgaben als kommender Landrat befragt, sagte Zehner, es gehe jetzt darum, die Schulen weiter zu digitalisieren und die Mobilität im Kreis fortzuentwickeln. Die Aartalbahn müsse dringend reaktiviert werden. "Wir müssen die Weichen auf Zukunft stellen."

In den Landratswahlkampf war der zweifache Familienvater außerdem mit dem Versprechen gegangen, die Verwaltung zu modernisieren, und den Fachkräftemangel in der Pflege zu bekämpfen. Zudem wolle er den Rheingau vom Bahnlärm des Güterverkehrs durch Schallschutzmaßnahmen entlasten und mehr für den Klimaschutz durch Förderung von Photovoltaikanlagen tun.

SPD-Bewerber Rabanus enttäuscht

Der zweitplatzierte Rabanus zeigte sich enttäuscht. "Tatsächlich haben wir alle mit einer Stichwahl gerechnet", sagte er. Man werde sich in Ruhe anschauen müssen, warum es anders kam. Dem Sieger Zehner wünschte Rabanus Glück für dessen Amtsführung.

Amtsinhaber Kilian hatte seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur mit der hohen Arbeitsbelastung von bis zu 14 Stunden täglich begründet. Er könne nicht gewährleisten, dieses Pensum mit gleicher Tatkraft und Energie auch durch eine zweite Amtszeit hindurch zu leisten.

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