Portraits der Kandidat Thorsten Stolz und Gabriele Stenger neben einer Hessenkarte mit Lokaliserung des Landkreises Main-Kinzig

So richtig Wahlkampf-Stimmung ist nicht aufgekommen: Amtsinhaber Thorsten Stolz geht am Sonntag als klarer Favorit in die Landratswahl im Main-Kinzig-Kreis. Seine einzige Herausforderin hat trotzdem Spaß.

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Landratswahl im Main-Kinzig-Kreis

hessenschau 26.01.2023
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Wenn sich im Kinzigtal links der Vogelsberg erhebt und rechts der Spessart, dann wird es grün und eher dörflich. Ganz anders: der Blick in die andere Richtung. Dort liegt mit Hanau eine Großstadt. Die Gegend ist hier deutlich urbaner, geprägt von der Nachbarschaft zu Offenbach und Frankfurt. Der Main-Kinzig-Kreis ist ein Landkreis der Gegensätze.

Mittendrin liegt mit Gelnhausen die Kreisstadt. Dort hat die Kreisverwaltung ihren Sitz und der Landrat sein Büro. Seit 2017 ist das Thorsten Stolz - und diesen Job will der SPD-Politiker behalten. "Ich bin auch guter Dinge", gibt sich der 43-Jährige vor der Landratswahl am Sonntag gelassen. Die Rückmeldungen, die er im Straßenwahlkampf erhalte, seien positiv.

Herausforderin mit wenig Erfahrung

So richtig heiße Wahlkampf-Stimmung ist allerdings nicht aufgekommen im Main-Kinzig-Kreis. Größere Streitthemen sind nicht aufgeploppt, politischen Knatsch gibt auch nicht - im Großen und Ganzen war der Landkreis in den vergangenen sechs Jahren bei Stolz "in guten Händen". Mit eben diesem Slogan wirbt er jetzt auch für seine Wiederwahl.

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Bürgermeisterwahl

Neben der Landratswahl findet im Main-Kinzig-Kreis auch eine Bürgermeisterwahl statt: In Jossgrund treten Kai Rugowsky (FWG) und Victor Röder (SPD) an.

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Wohl auch deshalb hat sich mit Gabriele Stenger von der CDU nur eine Kandidatin getraut, Stolz herauszufordern. Die 46-Jährige aus Hanau wird von ihrer Partei als eine "von außen" beworben. Sie werde das Amt "anders ausfüllen". Soll heißen: Sie hat wenig Erfahrung in der Verwaltung oder in einem politischen Amt.

Stenger ist erst seit Kurzem politisch aktiv: Vor zwei Jahren wurde sie in die Hanauer Stadtverordnetenversammlung gewählt. Entsprechend unbekannt ist sie vielen Menschen im mit 430.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Landkreis Hessens. Um das zu ändern, tourt sie seit September durch die 29 Städte und Gemeinden zwischen Maintal und Schlüchtern. "Das fällt mir überhaupt nicht schwer", sagt Stenger, "wir sind alle hochmotiviert und haben Spaß bei dem, was wir tun."

Knackpunkt Wohnraum

Hauptberuflich ist Stenger Steuerberaterin. Das Thema Wirtschaft steht entsprechend auch weit oben auf ihrer Agenda. Ansonsten ähnelt ihr Wahlprogramm dem des Amtsinhabers. Einziger Knackpunkt: das Thema "bezahlbarer Wohnraum". Stolz will eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft gründen, Stenger lehnt das ab und will das Thema dem Markt überlassen. 

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Abgesehen davon ecken die beiden nicht an, fallen sich bei Podiumsdiskussionen nicht ins Wort, stimmen in vielen Punkten überein - kein Wunder: Ihre beiden Parteien, SPD und CDU, bilden auf Kreisebene eine Koalition.

Wahlkampf auf Smalltalk-Ebene

Und so verläuft auch Gabriele Stengers Straßenwahlkampf unspektakulär. "Das meiste ist eher auf Smalltalk-Ebene", erklärt Stenger. Ob das reicht, um die rund 321.000 Wahlberechtigten zu überzeugen, erscheint fraglich. Gewissheit gibt es am Sonntag, wenn ab 18 Uhr in der Kreisverwaltung in Gelnhausen die Wahlergebnisse präsentiert werden.

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