Portrait Nancy Faeser

Nancy Faeser will offenbar auch dann Bundesinnenministerin bleiben, wenn sie für die SPD zur Landtagswahl kandidiert. Laut einem Medienbericht hat sie sich darauf mit Kanzler Olaf Scholz verständigt.

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Nancy Faeser peilt SPD-Spitzenkandidatur als Bundesministerin an

hs 31.01.2023
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Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird einem Medienbericht zufolge auch im Fall einer SPD-Spitzenkandidatur in Hessen erst einmal im Amt bleiben. Darauf habe sich Faeser mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verständigt, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Dienstag.

Faeser ist auch hessische SPD-Vorsitzende. Am Freitag soll sie sich bei einer SPD-Veranstaltung in Friedewald (Hersfeld-Rotenburg) zu ihren Plänen erklären - also auch zu einer möglichen Spitzenkandidatur zur Landtagswahl.

SPD: Spekulationen

So ganz bestätigen wollte die hessische SPD den Bericht nicht. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa, bei dem SZ-Bericht handele es sich um "Spekulationen". Am Freitag werde aber "eine weise Entscheidung" getroffen. Das Bundesinnenministerium und das Kanzleramt wollten den Bericht nicht kommentieren.

Im vergangenen Frühjahr hatte Faeser mit dem Satz "Mein Herz ist in Hessen" auf einem Parteitag viele Erwartungen der hessischen Genossen geschürt. Ein klares Bekenntnis dazu, ob sie auch ihre politische Zukunft hier sieht, vermeidet die 52-Jährige seitdem aber.

SPD lag im Herbst bei 22 Prozent

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SZ: Faeser bleibt als hessische SPD-Spitzenkandidatin Ministerin

Bundesinnenministerin Nancy Faeser spricht bei einer Pressekonferenz (dpa)
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Auch Grüne und Linkspartei haben zur Landtagswahl am 8. Oktober noch keine Spitzenkandidaten nominiert. Bei den Grünen läuft zwar alles auf Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hinaus, die offizielle Kür steht aber noch aus. Klarheit dagegen bei der CDU: Für die Christdemokraten tritt Ministerpräsident Boris Rhein als Spitzenkandidat an. Für die FDP geht Stefan Naas als Spitzenkandidat ins Rennen, für die AfD Robert Lambrou.

Ein Wahlsieg der SPD gilt wegen der starken Konkurrenz von CDU und Grünen alles andere als ausgemacht. Im hr-Hessentrend im Herbst war die CDU auf 27 Prozent gekommen, Grüne und SPD jeweils auf 22 Prozent. Im Fall einer Wahlniederlage wird Faeser laut SZ-Bericht Bundesinnenministerin in Berlin bleiben und nicht als Oppositionsführerin zurück nach Wiesbaden gehen.

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